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War 2020 wirklich so schlecht?
Rubrik

5 Dinge... War 2020 wirklich so schlecht?

km - 28.12.2020 - 10:00 Uhr

Eine polarisierende Überschrift nach den letzten zwölf Monate, die von einer weltweiten Pandemie, Waldbränden, explodierenden Hafengebäuden, Killer-Hornissen, Rassismus, Polens Umgang mit LGBTI*-Person und vieles mehr geprägt wurden. Aber es war nicht alles schlecht und um das Leben friedlich 2021 fortzuführen, müssen wir erst mal über das alte Jahr 2020 hinwegkommen – wie in der Liebe. Was dabei sicher hilft, ist, die Dinge aus einer anderen Sicht zu sehen. Deshalb schaut SCHWULISSIMO sich die positiven Aspekte an, um dann für immer mit dem Jahr 2020 durch zu sein.
 

Konversionstherapie
Die „Heilung“ in Bezug auf die sexuelle Orientierung oder auf die selbstempfundene geschlechtliche Identität ist seit 2020 in Deutschland verboten. Damit haben die im Durchschnitt 2000 Behandlungen pro Jahr ein Ende. Verstöße gegen das Gesetz sollen mit einer Freiheitsstrafe von bis zu zwölf Monaten oder einem hohen Bußgeld geahndet werden.

Umwelt
Tierheime wurden leer geräumt und Hunde sowie Katzen fanden ein neues Zuhause. Es war aber nicht nur ein gutes Jahr für Haustiere, auch Mutter Natur profitierte vom Corona-bedingten Stillstand. Dinge, die von Klima-Aktivisten lange gefordert und als unmöglich abgetan wurden, waren plötzlich machbar: Flugverbote und Homeoffice.
Warum muss denn immer erst ein schlimmes Szenario passieren, bis solche Schritte eingeleitet werden können. Klar, durch die Einmal-Masken, die jetzt überall draußen rumliegen und die Angst vor der Nutzung von Öffis, die dafür sorgt die Fahrt mit dem eigenen Auto wieder zu bevorzugen, machen den Planeten nicht unbedingt sauberer. Hinzu kommen die Corona-bedingten schwindenden Kontrollen im Regenwald, was für mehr Rodung sorgt – aber wir wollen uns heute auf die positiven Aspekte fokussieren.

Grimme-Preis
Eine der größten und wichtigsten Auszeichnung in Deutschland ist der Grimme-Preis. 2020 ging einer davon an die schwule Datingshow „Prince Charming“. Es gibt gespaltene Meinungen zu dieser Sendung, aber was man ihr auf jeden Fall zu Gute heißen sollte, ist, dass sie die LGBTI*-Community auf eine große Bühne gebracht hat. Nicht nur die Nominierung, sondern auch der Sieg setzt ein Zeichen, dass es keine Nischenthematik ist, sondern Preisträger sein kann. Und Preise sorgen am Ende dafür, dass sich in der Branche mehr mit der LGBTI*-Community auseinandergesetzt wird.

US-Wahlen
Die US-Wahlen sind der kitschige Plot Twist von 2020, bei dem der „Bösewicht“ doch noch gestürzt wurde. Nach Orange ist the New Black kommt jetzt die Zeit des amerikanischen Jo(pi)e Heesters. Nach einem Thriller von Wahlkampf, bei dem die Demokraten ein vollgepacktes Programm vorzuweisen hatten: „Wählt uns, denn wir sind nicht Trump – Punkt. Mehr haben wir nicht.“, ist Biden tatsächlich als Sieger hervorgegangen.
In seinem Team ist nicht nur Unterstützer und Präsidentschaftswahlkandidat Pete Buttigieg, sondern auch People of Colour, sowie Trans-Personen.

Bundeswehr
Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr sind bis in das Jahr 2000 hinein wegen einvernehmlicher homosexueller Handlungen oder wegen ihrer sexuellen Orientierung systematisch dienstrechtlich benachteiligt worden.
20 Jahre später soll es nun zur Rehabilitierung kommen bzw. zu einer gesetzlichen Grundlage im Rehabilitierungsgesetz.
Im März wurde sich bereits mit Vertretern und Betroffenen zusammengesetzt und Ende November war der Gesetzentwurf dann fertig. „Heute geht es nicht darum, zu tolerieren. Es geht um Respekt, Wertschätzung und Achtung eines jeden Einzelnen.“, sagt Annegret Kramp-Karrenbauer.

Was war Eure Gute-Nachricht 2020?

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