Südkorea Bahnbrechende IVF-Geburt
Am 30. August begrüßten die Südkoreanerinnen Kim Kyu-jin und Kim Sae-yeon ihre kleine Tochter Rani, die durch eine Samenspende entstand. Dabei ist eine künstliche Befruchtung in Südkorea ausschließlich verheirateten heterosexuellen Paaren vorbehalten. Die Behandlung erfolgte daher in Belgien – in Frankreich, wo Kyu-jin zu diesem Zeitpunkt arbeitete, hätte das Paar dank knapper Samenspenden mehr als eineinhalb Jahre warten müssen.
Kyu-jin und Sae-yeon heirateten 2019 in New York. Ihre Ehe wird in Südkorea, wo die Ehe für alle nicht legal ist, nicht anerkannt. Somit stehen Sae-yeon keinerlei elterliche Rechte und keine Elternzeit zu. Wie Kyu-Jin dem Korea Herald erklärte, werden in Südkorea viele Eltern ausgegrenzt. Nicht nur Homosexuelle, sondern auch Alleinerziehende, multikulturelle Familien, Geringverdiener und Menschen mit Behinderungen.
„Der Grund dafür, warum die Menschen gegenüber einigen Gruppen konservativ oder sogar defensiv eingestellt sind“, liegt laut Kyu-jin daran, dass sie ihnen in ihrem Alltag nicht begegnen. „Wenn ich der Welt zeige, wie gewöhnlich ich bin, würde das die Menschen nicht verständnisvoller machen?“