Stephanie Hollenstein Biographie über lesbische Hitler-Verehrerin
Wer war Stephanie Hollenstein? Dieser Frage geht die Autorin und Kulturpublizistin Nina Schedlmayer in dem Buch "Hitlers queere Künstlerin. Stephanie Hollenstein – Malerin und Soldat“ (erschienen am 16..09.2025 im Zsolnay Verlag) nach, in der sie das Leben der lesbischen österreichischen Malerin des Expressionismus beleuchtet. Hollenstein lebte von 1886 bis 1944 und stieg im Nationalsozialismus zu einer hohen Funktionärin im Kunstbetrieb auf. Sie versteckte ihre Sexualität dabei nicht und lebte eine widersprüchliche Rolle als offen lesbische Künstlerin mit Hitler-Sympathien sowie antisemitischen Ansichten und trat der NSDAP bei. Bereits in den 1930er Jahren war sie vom Nazi-Männlichkeitskult und dem militärischen Menschenideal des Faschismus fasziniert. Schedlmayer verfasste die erste Biografie über das komplexe wie ambivalente Leben Hollensteins, die als Mann verkleidet als Soldat in den Ersten Weltkrieg zog, eine feministische Künstlerinnengruppe mitbegründete und zugleich menschenverachtende Hetzschriften verfasste – eine fesselnde wie erkenntnisreiche Lektüre, gerade vor dem Hintergrund aktueller komplexer politischer Ereignisse in der z.B. eine lesbische Frau Vorsitzende der AfD ist und zugleich gegen Queerness hetzt.