Berlin „Inklusives“ Wohnprojekt für queere Frauen
In Berlin soll ein Wohnprojekt für ältere lesbische und queere Frauen entstehen. Dessen Initiatorinnen sprechen von einem „europaweit wegweisenden Projekt“ und heben dabei vor allem den „inklusiven“ Charakter des Konzepts hervor.
Redakteurin Hannah Scheiwe vom RND gibt jedoch zu bedenken: Auch wenn ein solcher Wohnraum die Bewohnerinnen vor Diskriminierung schütze, werde das Projekt dadurch nicht „inklusiv“ – denn das bedeute, dass wirklich „alle mitmachen dürfen“.
Das Wohnprojekt sei eine gute Option – gerade für Frauen, die womöglich schon viel Diskriminierung erlebt haben und ihren Lebensabend mit Gleichgesinnten verbringen möchten. Dann können sie laut Verena Diehl aus dem Vorstand des Lesben- und Schwulenverbandes Berlin-Brandenburg „einfach mal einen Gin Tonic mit Leuten trinken, die einen verstehen und denen man nicht erklären muss, warum man keinen Ehemann hat“.
Zukunftsweisend ist das Wohnprojekt laut Scheiwe jedoch nicht. Und daher sei es auch nicht „europaweit wegweisend“. Wir müssten größer denken und mit Offenheit und Schulungen dafür sorgen, dass jeder Wohnort zu „einer diskriminierungsfreien und nachbarschaftlichen Umgebung“ wird.