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Nahtoderfahrung // © kieferpix

Nahtoderfahrungen Ist danach wirklich Schluß?

sr - 18.11.2019 - 07:00 Uhr

In unserem Leben gibt es eine begrenzte Zeit, die bei dem einen oder anderen länger oder kürzer sein kann. Das unabänderbare Ende des Lebens ist der Tod. Im Film-Klassiker „Der Tod Steht Ihr Gut“ spielen Goldie Hawn, Meryl Streep und Bruce Willis eine irrwitzige Geschichte um ein Elixier, das das ewige Leben und dauerhafte Schönheit verspricht. Die Menschheit wünscht sich schon seit den frühsten Aufzeichnungen, dem Ende des Lebens aus dem Weg zu gehen und diesen ungewissen Weg nicht beschreiten zu müssen.

Der Tod ist ein Mysterium, da niemand, der gestorben ist, jemals darüber berichten konnte, was nach dem Tod kommt und wie sich der Tod anfühlt. Doch nun wurde eine spektakuläre Studie veröffentlicht, die Licht in das Dunkle um die Nahtoderfahrung bringt. Die größte bisher publizierte Studie dieser Art wurde an der Universität von Southhampton (Großbritannien) durchgeführt. Für die Datenerhebung standen dem Institut 2.060 Herzstillstand-Patienten aus den USA, Großbritannien und Österreich zur Verfügung, die Daten rund um die Leiden eines Herzstillstands liefern konnten. Noch nie war es Wissenschaftlern gelungen, einen so umfassenden Einblick in die Nahtoderfahrungen zu bekommen und abbilden zu können.

Bei Nachtoderfahrungen handelt es sich um die individuellen Wahrnehmungen am Rande des Todes. Diese Erfahrungen machen Menschen, die bereits einen Schritt ins Totenreich gemacht haben und dann doch wieder zurück ins Leben gekommen sind. Das berühmteste Beispiel ist das Licht am Ende eines Tunnels, das man zu sehen scheint, wenn man dem Tod näher kommt. Viele Nahtoderfahrungen sind bestimmte Empfindungen und Erlebnismuster, die auch in der Studie an der Universität Southhampton bestätigt wurden. Die Theorie einer objektiven Realität der Nahtoderfahrungen konnte aber nie bestätigt werden. Vollständige Nahtod-Erfahrungen lassen sich nicht experimentell stimulieren. In der klassischen Medizin beschäftigen sich die Neuropsychologie sowie die Psychologie und Psychiatrie mit diesem Themenbereich. Im Bereich der spirituellen Deutung dieser Phänomene existieren Darstellungen in vielen Religionen und verschiedenen Richtungen der Esoterik.

Wissenschaftlich ist es nicht zu erklären warum es zu den Erfahrungen nach dem Tod kommt. Ein Patient der aktuellen Studie berichtete, dass er nachdem er klinisch tot war, aus seinem Körper hinausglitt und seiner Wiederbelebung durch das Krankhauspersonal von oben zusehen konnte. Die Geräte zeigten keine Hirnaktivität und trotzdem konnte der 57-jährige Herzstillstand-Patient den Ablauf der Wiederbelebung und Geräusche der Maschinen detailliert und korrekt wiedergeben. Mediziner sagen, dass das Gehirn bei einem Herzstillstand nicht funktionieren kann und seine Funktion bereits nach 20 bis 30 Sekunden einstellt. Doch in diesem Fall gab es eine bewusste Wahrnehmung auch noch drei Minuten, nachdem das Herz aufgehört hatte, zu schlagen. Und das Erlebnismuster, dass der Patient den Körper verlässt und auf die Szenerie von einem anderen Standpunkt blickt, wird auch von anderen Betroffenen geschildert. 13 Prozent der Herzstillstand-Überlebenden in dieser Studie erklärten, dass sie sich von ihrem Körper getrennt fühlten und ihre Sinne geschärft wurden.

Von den 2.060 Patienten der Studie überlebten 330 Personen den Herzstillstand und 140 berichteten von gewissen Wahrnehmungen während der Wiederbelebung. Das bedeutet, dass über 40 Prozent der Überlebenden von einer Art „Bewusstsein“ während ihres klinischen Todes sprachen. Mediziner gehen davon aus, dass wesentlich mehr Patienten diese Erfahrungen machen würden, wenn Medikamente zur Wiederbelebung die Erinnerung nicht auslöschen würden.

Die mysteriöse Erfahrung in der Zeit nach dem Herzstillstand bis zur Wiederbelebung ist nur möglich, weil es von Natur aus immer wieder Fälle gibt, wo Menschen nach einigen Minuten wieder zum Leben erwachen. Bei einer medizinischen Sensation zeigte ein für tot erklärter Mann nach 45 Minuten nach dem festgestellten Herzstillstand wieder Lebenszeichen. Fünf Tage später ist der 37-Jährige in einem Krankenhaus sogar vollständig aufgewacht und lebt nun sein Leben mit einem Herz-Defibrillator weiter. Wenn es möglich ist, bis zu 45 Minuten im Jenseits des Todes zu sein, dann ist die Wahrscheinlichkeit umso größer, dass mit der Wahrnehmung des Menschen etwas geschieht.

So beschreiben 20% der Menschen, in den Minuten zwischen Leben und Tod einen tiefen Frieden gespürt zu haben. Einige berichteten von einem hellen Licht, einer Art goldenem Leuchten oder Sonnenschein. Manche Patienten haben es auch als gleißendes Licht beschrieben. Fast alle hatten Erinnerungen an Tiere und Pflanzen oder familiäre Erlebnisse. Aber auch negative Nahtoderfahrungen sind von einzelnen Personen geschildert worden. 2% der Befragten hätten sogar berichtet, während der Wiederbelebung bei vollem Bewusstsein gewesen zu sein. Andere schilderten Angstgefühle, Erinnerungen an Gewalt oder das Gefühl, zu ertrinken.

Von außen betrachtet sind solche Erfahrungen häufig nur Fantasie oder Einbildung der Patienten. Gerade deshalb, weil die Medizin immer noch nicht beweisen kann, was in den Menschen nach dem Herzstillstand vorgeht. Eine wirklich schlüssige Erklärung, wie es zu Nahtod-Erfahrungen kommt, hat die Wissenschaft bisher nicht. Als mögliche Auslöser gelten Sauerstoffmangel im Gehirn, eine hohe Kohlendioxid-Konzentration im Blut, Ausschüttung von Glückshormonen und körpereigenen Schmerzstillern oder Schädigungen im Gehirn.

Die bisherigen Studien zeigen, dass einem auffällig hohen Anteil an Patienten eine Wahrnehmung oder Erfahrung nach dem Tod zuteilwird. Mediziner glauben fest daran, dass es Nahtoderfahrungen gibt, denn das Gehirn sei sehr aktiv, bevor Menschen sterben. Sollte man Unbehagen in Bezug auf den Tod haben, so lässt sich feststellen, dass viele Menschen nach einer solchen Erfahrung die Angst vor dem Tod verlieren.

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