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Es muss nicht immer Friedhof sein
Rubrik

Muss es immer Friedhof sein? Ideen für die eigene Bestattung

ms - 23.11.2024 - 12:00 Uhr

Ein Thema, das man ganz weit weg schieben möchte: Beerdigungen und Bestattungen, vor allem die eigene... Wenn man aber weiß, welche verschiedenen und legalen Möglichkeiten es gibt, in Deutschland Abschied zu nehmen, hilft dies oftmals auch bei der Planung der eigenen Beerdigung. Wir stellen Euch hier die verschiedenen Bestattungsarten vor und informieren auch, mit welchen Kosten dabei zu rechnen ist.

Kremation

Ob jemand eingeäschert werden möchte oder nicht, ist wichtig zu wissen, denn einige Beisetzungsformen fordern eine Kremation und andere wiederum nicht. Einzig bei der Erdbestattung ist keine Kremation nötig. Bei anderen Bestattungsformen wie Diamantbestattung, Kryonik, Körperspende oder Weltraumbestattung ist diese notwendig. Dies gilt ebenso für die Naturbestattungen wie Waldbestattung, Seebestattung, Felsbestattung, Almwiesenbestattung oder Luftbestattung. Auch bei machen Beisetzungen auf dem Friedhof ist eine Kremation Voraussetzung wie beim Urnengrab, Kolumbarium oder der Urnenstele.

Erdbestattung

Sie ist nach wie vor die traditionsreichste Bestattungsform hierzulande, da sie eng mit dem christlichen Glauben verbunden ist. Hier wird der Verstorbene in einem Sarg in die Erde hinabgelassen und auf dem Friedhof beigesetzt. Dabei kann man sich für verschiedene vielfältige Grabformen entscheiden, je nach persönlichen Wünschen und auch persönlicher Finanzlage. Bei der klassischen Erdbestattung muss man zwischen 4.000 und 10.000 Euro an Kosten rechnen.

Reihengrab

Was die Kosten anbelangt ist diese Beisetzungsform etwas günstiger, man kann sich aber den jeweiligen Platz der Grabstätte nicht aussuchen, denn es wird – wie der Name schon sagt – der Reihe nach vergeben. Die Größe ist ebenfalls nicht wählbar und die Gestaltungsmöglichkeiten eingeschränkt. Ein Reihengrab ist auch nur für eine Person wählbar und die Liegezeit kann nicht verlängert werden, sie beträgt zwischen 15 und 30 Jahren.

Wahlgrab

Hier kann man aussuchen, wo die letzte Ruhestätte ist und wie groß sie ist: Möglich ist ein Einzelgrab, ein Familiengrab oder ein Doppelgrab bei verlängerbarer Liegezeit. Die Wahlfreiheit in Sachen Gestaltung ist hier also groß, allerdings auch die Kosten.

Urnengrab

Nach der Einäscherung wird die Urne in einem Grab beigesetzt: Auch hier kann man sich zwischen Reihen- oder Wahlgrab entscheiden. Man hat also einen festen Platz zum Gedenken und Andenken, der je nach Wunsch mit Blumen bepflanzt oder mit Grabsteinen geschmückt werden kann.

Kolumbarium

Ursprünglich war dies die Bezeichnung für einen Taubenschlag und wegen der optischen Ähnlichkeit wurden diese mit reihenweise übereinander angebrachten Nischen heute so benannt: Das Kolumbarium ist also eine Wand auf dem Friedhof, die alleine stehen kann oder in ein anderes Gebäude eingearbeitet wurde. Die Urnen werden in die kleinen Fächer gestellt und mit einer beschrifteten Tafel verschlossen. Man kann diese individuell gestalten und die Taubenmetapher als Sinnbild für Frieden, Liebe oder auch den Heiligen Geist kann hier als tröstlich in der Trauer empfunden werden.

Urnenstele

Diese Säulen haben durchaus etwas Erhabenes und sind sehr dekorativ gestaltbar: Die Stelen stehen auf Friedhöfen und beherbergen wie die Kolumbarien die Urnen, die in die Säulen gestellt und mit einer beschrifteten Tafel versehen werden.

Waldbestattung

Immer mehr Menschen entscheiden sich für diese Möglichkeit, in der Natur die letzte Ruhestätte zu finden: Weil man sich diesen Ort an einem selbst ausgewählten Baum sucht, nennt man diese Form auch Baumbestattung. Die Urnen werden unter diesem Baum begraben und die Kosten belaufen sich hier auf ca. 2.000 bis 7.000 Euro.

Diamantbestattung

Klingt luxuriös und ist es auch: In einem mehrmonatigen Verfahren wird die Asche des Verstorbenen hierbei in einen Diamanten gepresst und in ein Schmuckstück eingesetzt, so dass man dieses immer bei sich tragen kann. Man kann hier sowohl Farbe, Größe und Form des Schmuckstücks wählen. Da es in Deutschland eine geltende Friedhofspflicht gibt, wird die Asche aber nur zum Teil verarbeitet und eine Beisetzung auf dem Friedhof ist dennoch nötig. Die Kosten liegen hier zwischen 5.000 und 13.000 Euro.

Felsbestattung

Hier kann man die Asche des Verstorbenen in einer Urne unter einem Felsvorsprung auf den Bergen beisetzen oder aber in einem Felsengebiet verstreuen. Man hat hier die Wahl zwischen einem Gemeinschaftsfelsen und man kann auch eine Trauerfeier abhalten. Nicht gestattet ist allerdings die Aufstellung eines Kreuzes, von Grablichtern oder auch eines Grabsteins. Je nachdem, was man konkret wünscht, kostet diese Bestattungsart zwischen 400 und 5.000 Euro.

Anonyme Beisetzung

Auch hier findet normalerweise eine Einäscherung im Vorfeld statt: Die Asche kann dann auf unterschiedliche Art und Weise beigesetzt werden. Hier kann man sich für fast alle regulären Bestattungsarten entscheiden, wie zum Beispiel eine Naturbestattung oder die Friedhofsbeisetzung. Der Unterschied hier, dass bei der Beisetzung keine Trauergäste anwesend sein dürfen – es kann aber auf Wunsch eine Trauerfeier abgehalten werden. Die Angehörigen werden jedoch nie erfahren, wo die Grabstätte genau liegt.

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