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Loch stopfen Welches Zahnfüllungsmaterial ist gut?

ms - 30.06.2018 - 07:00 Uhr
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Der Gang zum Zahnarzt ist für die meisten Menschen unangenehm: Viele haben Angst vor einer schmerzhaften Behandlung und warten viel zu lange, so dass sich Zahnprobleme verschlimmern. Es ist also gut, sich vorab mit bestimmten Themen rund um sein Gebiss zu beschäftigen, denn nichts vertreibt nebulöse Ängste besser als fundiertes Wissen. Gut informiert ist bereits halb überstanden, sollte also das Motto bezüglich des nächsten Zahnarzttermins lauten und ein großes Thema sind dabei immer wieder Zahnfüllungen. Welches Material gibt es also, wenn mal wieder ein Loch zu stopfen ist?

Warum überhaupt Zahnfüllungen?
Ist ein Zahn an Karies erkrankt, muss diese Substanz mit dem berüchtigten "Bohrer" entfernt werden und es entsteht ein Loch. Der Zahnarzt präpariert dann den betroffenen Zahn, damit möglichst viel von seiner ursprünglichen Substanz erhalten bleiben kann. Mit dem Füllungsmaterial wird er dann dauerhaft und dicht verschlossen, damit Sie wieder kraftvoll zubeißen können.

Was ist Amalgam genau?
Bei den Zahnfüllungen gilt Amalgam als "Klassiker": Jeder kennt wohl diese silberfarbene Substanz, die eine Mischung aus Silber, Zinn, Kupfer und Quecksilber ist. Da das weiche Material leicht zu formen ist, bietet es sich als direkte Füllung an. Kritik an Amalgam wird immer wieder wegen des darin enthaltenen Stoffes Quecksilber laut, doch die Menge, die man dadurch aufnimmt liegt in etwa bei der normalen Belastung, die man auch durch Nahrung aufnimmt und ist insofern unbedenklich. Amalgam ist der mittlerweile am besten erforschte Stoff und auch der älteste. Nach wissenschaftlichen Erkenntnissen ist er unbedenklich und wird von den meisten gut vertragen. Ausnahmen werden bei Allergien gemacht sowie bei Kindern und Schwangeren.

Wie sieht es mit der Übergangslösung Glasionomerzement aus?
Hierbei handelt es sich um mineralischen Zement, der weich ist und eine helle Oberfläche besitzt: Sein Nachteil ist die begrenzte Haltbarkeit, so dass das Material keine Dauerlösung bei Zahnfüllungen darstellt. Zahnärzte verwenden Glasionomerzement deshalb meist nur bei kariösen Milchzähnen oder provisorischen Füllungen. Sein Vorteil ist die Abgabe von Fluorid, was die Neuentstehung von Karies an den sensiblen Füllungsrändern verhindern soll.

Wie arbeitet Kompomer?
Dieses Material wird bei kleineren Schäden gerne eingesetzt und besteht aus Komposit sowie Glasionomerzement: Zahnflächen, die man zum Kauen benötigt, eignen sich jedoch nicht für diese Füllung, deshalb wird Kompomer nur bei Milchzähnen und den Zahnhalsbereich verwendet.

Was kann eigentlich Komposit?
Hierbei handelt es sich um zahnfarbene keramikähnliche Füllungen, die zu etwa 80 Prozent aus einem Salz der Kieselsäure sowie ca. zu 20 Prozentaus Kunststoff bestehen. Mittlerweile gilt dieses Material als ziemlich stabil und langlebig, so dass damit sowohl Seiten- als auch Frontzähne gefüllt werden können. Im letzteren Segment übernehmen sogar die gesetzlichen Krankenkassen die Kosten.

Wie selten ist die Goldhämmerfüllung?
Dieses Material wird tatsächlich nicht oft verwendet, da die Anfertigung als sehr aufwändig gilt. Extrem dünne Goldfolien werden bei diesem Verfahren quasi Schicht um Schicht in den Zahn "hineingehämmert", so dass die Kaufläche sehr natürlich geformt wird. Wegen ihrer Farbe ist diese Füllung zwar optisch zu erkennen, dafür ist sie aber sehr langlebig.

Die Frage aller Fragen: Was übernimmt die Krankenkasse?
Es kommt darauf an, in welchem Zahn-Bereich eine Füllung notwendig ist: Beim sichtbaren Frontbereich mit den Schneide- und Eckzähnen des Ober- und Unterkiefers werden die Kosten für Kompositfüllungen erstattet, im Seitenbereich übernehmen die Kassen die Amalgamkosten. Sollte jemand allergisch auf Amalgam reagieren, zahlt die Kasse auch das Kompositmaterial.
Wenn ein Patient mit seinem Zahnarzt eine Mehrkostenvereinbarung abschließt, kann man auch eine gewünschte Füllung auswählen und bezahlt dann, wie der Name der Vereinbarung sagt, die anfallenden Mehrkosten aus eigener Tasche. Grundsätzlich selbst bezahlen muss man den Austausch noch intakter Füllungen.

Fazit:
Sind die Wissenslücken rund um Zahnfüllungen erst einmal gestopft, fällt die Entscheidung für das richtige Material leichter und sicherlich auch der Gang zum Zahnarzt!

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