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Warum shoppen Männer anders? // © Sidekick

Der Mann, der ewige Einkaufsmuffel Warum shoppen Männer anders?

kk - 21.04.2019 - 07:00 Uhr
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Der Mann, der ewige Einkaufsmuffel – Die Frau, die Shopping-Süchtige: So weit das gängige Klischee, an dem (leider) durchaus etwas Wahres ist: Repräsentativen Studien zufolge gibt es durchaus unterschiedliche Einkaufsverhaltensweisen bei den Geschlechtern, es gibt aber auch überraschende Erkenntnisse...

Effizienz vs. Bummeln
Ein Hauptunterschied beim männlichen und weiblichen Konsumentenverhalten ist die grundsätzlich unterschiedliche Betrachtungsweise des Themas – nicht umsonst heißt es nämlich: Frauen gehen shoppen, Männer gehen einkaufen... Und so sind Männer zu einem Drittel der Befragten bei repräsentativen Studien darauf bedacht, dass der Einkauf effizient und schnell abgehakt ist. Sie sind zielstrebig darauf bedacht, dass was sie brauchen zu finden und zu „erbeuten“. Nicht umsonst ziehen Bestseller-Autoren wie zum Beispiel Hauke Brost in seinem Buch „Wie Männer & Frauen ticken“ den Steinzeitvergleich. Damals musste der Caveman das erlegte Wild rasch in die Höhle schleppen, Zeit zum Bummeln hatte er nicht. Die Frau hingegen, konnte ihre Zeit hingegen anders aufteilen und während ihrer Aufgaben mit den Kindern oder anderen Frauen reden – und somit also auch Alternativen erkennen. Dieses grundlegende Verhaltensmuster der Urinstinkte habe sich bis heute gehalten und so ist es beim Thema Shopping geblieben: Der Mann braucht eine schwarze Hose, er kommt mit einer schwarzen Hose nach Hause. Die Frau braucht eine schwarze Hose, kommt aber mit einer (oder mehreren) Alternativen zurück – denn sie hat beim Bummeln und inspirieren lassen eben andere Kleidungsstücke entdeckt.

Rationalität vs. Emotionalität
Immer noch sind es größtenteils die Frauen, die sich um den Haushalt, die Kinder und Ältere kümmern und somit ist auch Einkaufen ein Teil ihres Alltags, denn sie besorgt eben auch Dinge für die ganze Familie und oft auch für Freunde. Damit ist das Shopping für Frauen auch eine emotionale Angelegenheit, während Männer eher den rationalen Aspekt betonen. Zudem hat Shopping auch einen emanzipatorischen Effekt, denn beim Einkaufen hat man die Auswahl und lange vor dem Frauenwahlrecht war dies dann auch ein Akt der Entscheidungsfreiheit – ein Privileg, das Männer schon lange selbstverständlich und hatten. Somit ist für Männer auch Einkaufen keine emotionale, persönliche Angelegenheit, sondern eben eine „lästige Alltagspflicht“.

Praktikabilität vs. Psychologie
Sich Gedanken zum Thema Shopping zu machen, ist eigentlich ein Luxusproblem: Schließlich hat sowohl Mann als auch Frau, die Freiheit aus verschiedensten Produkten und Modemarken zu wählen und sich individuell einzudecken. Dennoch wird das Einkaufen oft mit psychologischen Aspekten verbunden. Hier spielt auch die Anatomie eine Rolle, denn zum Problemlösen setzen Männer die linke Gehirnhälfte ein und Frauen die organisierte Großhirnrinde. Somit geht Mann die Angelegenheit mit Logik an, Frau mit Gefühl.
Laut Studien haben Frauen nach dem Shoppen oft ein schlechtes Gewissen, so viel Geld ausgegeben zu haben, Männer sind generell negativ gegenüber dieser „Zeitverschwendung“ eingestellt. Zudem neigen offenbar eher ängstliche oder gestresste Menschen dazu, oft und viel einzukaufen. Während des Einkaufens wird der Stress dann zwar abgebaut, doch danach kommt oft der so genannte Shopping-Kater zutage. Stress und Sorgen betreffen beide Geschlechter, jedoch ist laut der Forschung davon nur jeder zehnte Mann betroffen, aber jede fünfte Frau entwickelt eine Angststörung.

Alleine oder in Gesellschaft?
Bei dem Thema „Begleitung beim Shoppen“ greift das Vorurteil im Übrigen nicht. Während man gemeinhin Frauen unterstellt, sie würden am liebsten mit Freundinnen einkaufen gehen, ist dem nicht so: Die meisten ziehen bevorzugt alleine los. Männer hingegen nehmen lieber eine Begleitung mit. Ist das aber nicht ein Wiederspruch zu der Pragmatismus-These? Eigentlich nicht, denn auf die Jagd geht man ja schließlich auch strategisch am besten nicht alleine. Sinnvoll ist es also, wenn Frauen und Männer – beziehungsweise unterschiedliche Shoppingtypen – zusammen einkaufen gehen sollen, zu klären, ob man Begleitung will oder nicht. So kann man sich viele Nerven und auch viel Zeit sparen.

Fazit:
Trotz aller Emanzipation und Genderdebatten: Beim Shoppen halten sich die Unterschiede zwischen den Geschlechtern hartnäckig. Die Frau bummelt gerne und sieht das Ganze eher als Freizeitvergnügen, der Mann geht gezielt los und erledigt den Einkauf effizient. Ob es allerdings so ratsam ist, die Grenzlinie eben zwischen den Geschlechtern zu ziehen und nicht individuell, sei dahingestellt. Schließlich ist Shoppen eine ziemlich persönliche Angelegenheit und jede/r entwickelt hier seine ganz persönlichen Marotten. Und inzwischen gibt es unter den Männern auch immer mehr so genannte Fashionistas, die ihr Hobby auch offen auf Styleblogs oder Instagram zelebrieren. Insofern kaufen wohl eine jede Frau und ein jeder Mann ziemlich unterschiedlich ein – und das ist auch gut so.

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