Abschied von Pee-wee Herman Der Comedy-Schauspieler Paul Reubens ist verstorben
Der amerikanische Schauspieler Paul Reubens ist tot. Er verstarb überraschend im Alter von 70 Jahren. Bekannt wurde Reubens in den 1980ern mit seiner Rolle als Pee-wee Herman, mit der er sich schnell in die Herzen der LGBTI*-Community spielte. Die Andersartigkeit der Rolle wurde zum Kult. Seine Krebserkrankung indes hatte er vor seinem Tod sechs Jahre lang geheim gehalten.
Abschied von den Fans
„Letzte Nacht haben wir uns von Paul Reubens verabschiedet“, heißt es in einem letzten Beitrag auf dem Facebook-Account des Schauspielers. „Seine geliebte Figur Pee-wee Herman erfreute Generationen von Kindern mit seiner positiven Einstellung, seiner Albernheit und seinem Glauben an die Freundlichkeit.“ Als „geschätzter Freund und Mann von bemerkenswertem Charakter und großzügigem Geist“ werde Reubens „für immer im Pantheon der Comedy und in unseren Herzen weiterleben“.
In einer posthum veröffentlichten persönlichen Stellungnahme erklärte der verstorbene Schauspieler, warum er seine Erkrankung geheim hielt. Er habe immer gefühlt, wie sehr seine Freunde und seine Fans ihn liebten und respektierten und fühlte dasselbe für sie: „Ich habe euch alle so sehr geliebt und es genossen, für euch Kunst zu schaffen.“
Pee-wee Herman
Reubens debütierte an der Seite von Stars wie John Belushi, Dan Aykroyd und Bill Murray 1977 in einer Fernsehkomödie. Der Durchbruch gelang Reubens mit einem Theaterstück in Los Angeles - das Stück war so beliebt, dass HBO eine Aufnahme davon 1981 im Fernsehen ausstrahlte. Diese Ausstrahlung führte Reubens schließlich zum großen Erfolg durch den Film „Pee-wee’s irre Abenteuer“ von 1985 von Tim Burton, der damals seinen ersten Spielfilm drehte. Der Film wurde früh zum Kult-Klassiker.
Reubens wurde schließlich für die Kindersendung „Pee-wee’s Playhouse“ im Samstagvormittagsprogramm von CBS engagiert. Die Sendung lief von 1986 bis 1991 und wurde von Kindern wie Erwachsenen geliebt. Seinen letzten Auftritt hatte Herman im Netflix-Film „Pee-wee’s Big Holiday“ von 2016. Im Jahr 1988 erhielt Reubens auch einen Stern auf dem Hollywood Walk of Fame.
Obwohl er sich oft sarkastisch gab und auch manchen bösen Streich spielte, war die Rolle des Herman im Grunde ein gutmütiger Mensch, der sein Publikum mit seiner kindlichen Art verzauberte. Charakteristisch für ihn waren seine rote Fliege, seine extravagante Art und seine ausdrucksstarke Mimik.
Vater des Pinguins in Batman
Neben seinem ikonischen Charakter hatte Reubens 1992 einen Gastauftritt als Vater des Pinguins in Tim Burtons „Batman Returns“. Im selben Jahr spielte er in der Horrorkomödie „Buffy – der Vampirkiller“ einen untoten Blutsauger. Für seine Rolle als drogendealender Friseur in „Blow“ mit Penelope Cruz und Johnny Depp wurde Reubens von den Kritiken hoch gelobt. In der Drama-Serie „Gotham“ spielte Reubens erneut den Vater des Batman-Bösewichts Penguin.
Skandale um Pornos
Reubens hatte sich nie zu seiner Sexualität geäußert. Er war allerdings in einige Skandale verwickelt. So wurde er beispielsweise 1991 wegen „unsittlicher Entblößung“ in einem Pornokino in Florida verhaftet, weil er masturbiert hatte. Der Fall wurde in dieser Zeit in den Medien breit diskutiert, da das Geschehen wenig zu dem von Reubens dargestellten kindlichen Charakter passen wollte.
Im Jahr 2001 durchsuchte die Polizei aufgrund eines Anfangsverdachts bezüglich Kinderpornografie seine große Sammlung an homosexuellen Magazinen, Filmen und Erotika in seinem Haus - strafbar relevantes Material wurde jedoch nicht sichergestellt. Gegenüber der Presse erklärte Reubens später, es handelte sich bei dem gefunden Material um Kunstobjekte.