Direkt zum Inhalt
Homo-Ehe in Estland?

Homo-Ehe in Estland? Starkes Signal für Menschenrechte gegenüber Nachbarland Russland!

ms - 19.04.2023 - 10:00 Uhr
Loading audio player...

Rund fünf Wochen nach den Parlamentswahlen in Estland erhielt Premierministerin Kaja Kallas (45) erneut den Auftrag zur Regierungsbildung – einer zweiten Amtszeit der neuen „eisernen Lady Europas“ steht damit nichts mehr im Wege. Kallas bekräftigte jetzt, dass sie sich neben der Sicherheit für ihr Land auch für Homosexuelle einsetzen wolle.

Klares Zeichen für mehr Menschenrechte

Die 45-Jährige hatte die Wahl mit rund 30 Prozent der Stimmen wohl auch deswegen gewonnen, weil sie sich klar für die Ukraine und gegen Russland ausgesprochen hatte – die jetzt erfolgte Ankündigung, auch die gleichgeschlechtliche Ehe einführen zu wollen, dürfte im Nachbarland Russland ebenso nicht freudig aufgenommen worden sein. Zuletzt hatte Putin erst Ende letzten Jahres das Anti-Homosexuellen-Gesetz auf alle Bereiche der russischen Bevölkerung ausgeweitet. Das EU- und Nato-Land Estland zeigt mit seinen jüngsten Ankündigungen auch eine klare Hinwendung zur Moderne und für mehr Menschenrechte.

Estland nimmt führende Rolle ein

Kallas´ Reformpartei wird zusammen mit zwei weiteren Parteien, den Liberalen sowie den Sozialdemokraten, eine mehrheitsfähige Koalition bilden, die sich offenbar auch bereits auf die Einführung der gleichgeschlechtlichen Ehe einigen konnte. Kallas betonte dabei explizit in ihrer viel beachteten Rede, dass die Homo-Ehe „so schnell wie möglich“ kommen solle. LGBTI*-Aktivisten im Land werteten das als besonderes Signal; Estland wäre damit auch Vorreiter in der ganzen Region.

Rémy Bonny, Direktor der LGBTI*-Organisation Forbidden Colours, erklärte dazu: „Bald haben wir die Gleichstellung der Ehe in Estland! Das Baltikum ist wieder einmal führend in Sachen Menschenrechte und Demokratie in Mittel- und Osteuropa. Wir sehen uns bald zum Feiern beim Baltic Pride!“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Doppelmoral eines Pastors

Homophober US-Prediger angeklagt

Ein US-Pastor wetterter erst gegen die Verdorbenheit der schwulen Buchreihe "Heartstopper", jetzt wurde er wegen sexuellem Kindesmissbrauch angeklagt.
Comeback der Homo-Heilung

Konversionstherapien in den USA

Die unseriösen Konversionstherapien zur „Heilung der Homosexualität“ erleben in den USA ein Comeback, immer mehr Jugendliche werden wieder zu Opfern.
Anklage nach Dating-Masche

Brutaler Überfall auf zwei Schwule

In Lüneburg wurden jetzt drei jugendliche Tatverdächtige angeklagt. Sie sollen mittels der Dating-Masche zwei Schwule brutal überfallen haben.
Jens Spahn verteidigt Merz

Homosexuelle in Streitdebatte

Der schwule Unions-Fraktionschef Jens Spahn hat in der "Stadtbild"-Debatte rund um Bundeskanzler Merz jetzt die Angst von Schwulen und Lesben betont.
Appell an die Weltbank

LGBTIQ+-Menschen in Uganda

Nach zwei Jahren Pause vergibt die Weltbank wieder Finanzhilfen nach Uganda, trotz des Anti-Homosexuellen-Gesetzes. Amnesty betont Verbindlichkeiten.
Teuflische Perversion

Neuer Führer der US-Mormonenkirche

In dieser Woche wurde der 93-jährige Dallin Oaks neuer Führer der US-Mormonen. Die homosexuelle Ehe ist für ihn eine „teuflische Perversion“.
Betty Lachgar bleibt in Haft

Berufungsgericht bestätigt Urteil

Ein Berufungsgericht in Marokko bestätigte jetzt: 30 Monate Haft für Aktivistin Betty Lachgar. Sie trug ein T-Shirt mit Inschrift: Allah ist lesbisch.
Urteilsspruch in Konstanz

Tötungsfall mit 72 Messerstichen

Ein 50-jähriger Jordanier muss dauerhaft in die Psychiatrie. Er hatte nach dem Sex einen 36-Jährigen mit 72 Messerstichen getötet.
Niederlage in Polen

Keine Gesetz für Homosexuelle

Polens Präsident Karol Nawrocki hat final das geplante Partnerschaftsgesetz für Schwule und Lesben abgelehnt. Das Vorhaben ist damit auf Eis gelegt.