Nein zu homophoben Angriffen Tausende Menschen fordern gleiche Rechte für homosexuelle Italiener
Seit dem vergangenen Wochenende sind mehrere tausend Demonstranten vor allem in Mailand auf die Straßen gegangen, um gegen die neusten homophoben Bestimmungen der rechtsnationalen italienischen Regierungschefin Giorgia Meloni zu protestieren. Tagtäglich zeigen LGBTI*-Aktivisten und Unterstützer Flagge und offensichtlich schließen sich immer mehr Italiener diesen Protesten an.
Katastrophale Lage für Regenbogenfamilien
Meloni hatte erst vor wenigen Tagen über das Innenministerium erklären lassen, dass alle Gemeinden des Landes ab sofort keine Registrierungen von Kindern mit zwei Müttern oder zwei Vätern mehr durchführen dürften. Ein direkter und frontaler Angriff auf die alltägliche Lebensrealität von vielen tausend Homosexuellen und ihren Kindern in Italien.
Den Protesten hat sich in diesen Tagen die Opposition unter der Vorsitzenden der Demokratischen Partei, Elly Schlein, angeschlossen. Schlein, die selbst bisexuell ist, lebt in einer Partnerschaft mit einer Frau und erklärte, dass sie vom Vorgehen der Regierungschefin kaum überrascht gewesen sei – Meloni hatte bereits vor ihrer Wahl im September 2022 erklärt, dass sie die Rechte von Homosexuellen bekämpfen wolle. Dass nun allerdings dieser erste gezielte Angriff sozusagen auf dem Rücken von Kindern ausgetragen werde, die jetzt bei gleichgeschlechtlichen Eltern plötzlich schutzlos dastehen würden, überraschte Schlein dann offensichtlich doch. Bei medizinischen Fragen beispielsweise haben homosexuelle Eltern plötzlich keinerlei Entscheidungsgewalt mehr.
Einsatz für Homosexuellen-Rechte
Schlein erklärte weiter, dass die Anweisung von Meloni „ideologisch, grausam und diskriminierend“ sei. Sie wolle sich jetzt noch stärker dem Schutz von Homosexuellen und ihren Familien widmen. Während seit dem vergangenen Wochenende immer wieder Menschen gegen die jüngsten Pläne der Regierungschefin demonstrieren, plant die Opposition offenbar auch weitere Großveranstaltungen für die Rechte von Homosexuellen und queeren Menschen. Auch juristisch arbeite man derzeit daran, Gesetzeslücken zu schließen. Die gleichgeschlechtlichen Familien seien es einfach leid, diskriminiert zu werden, so Schlein. Mehrere Bürgermeister haben inzwischen ihre Unterstützung angekündigt, darunter auch Giuseppe Sala aus Mailand.