Nach geleaktem Sexvideo Kampfsportler Jeff Molina outet sich als bisexuell
Jeff Molina (25) kämpft in der Ultimate Fighting Championship (UFC), dem größten Wettkampf-Veranstalter von Mixed Martial Arts weltweit. Bisher gewann er elf von insgesamt 13 UFC-Kämpfen. Eigentlich hatte Molina gar nicht vor, öffentlich über seine sexuelle Orientierung zu sprechen. Doch ein geleaktes Sexvideo machte seine Pläne zunichte.
Zum Coming-out gezwungen
Am Freitag schrieb Molina auf Twitter: „TLDR: Ich bin bi. Das war nicht auf die Art und Weise, wie ich es tun wollte, aber die Chance, es dann zu tun, wenn ich bereit war, wurde mir genommen.“ Er habe versucht, sein Dating-Leben aus den sozialen Medien herauszuhalten, sehe sich nun jedoch zur Erklärung genötigt: Der Kämpfer sei immer nur mit Frauen ausgegangen und habe zunächst „unterdrückt“, dass er auch Männer anziehend findet – auch noch nachdem Teil seines Traums von einer UFC-Karriere Wirklichkeit wurde.
LGBTI*-feindliche Sportwelt
Molina konnte den Gedanken nicht ertragen, dass seine Kumpels, Team-Kollegen und Idole ihn plötzlich mit anderen Augen betrachten oder gar anders mit ihm umgehen könnten – und das wegen etwas, worauf er keinen Einfluss habe: „In einem Sport wie diesem, wo die meisten Fans homophobe Schwanzlutscher sind, habe ich mich das in diesem Teil meiner Karriere nicht tun sehen.“ Der Sportler wollte für die Fähigkeiten bekannt sein, die er sich seit elf Jahren mühsam antrainiert hatte, anstatt „dieser bisexuelle UFC-Kämpfer“ zu sein – was bei vielen gewiss als „dieser schwule UFC-Kämpfer“ ankommen würde.
Hass und Unterstützung
„Am Ende kenne ich meinen Charakter, meine Moral und weiß, wer ich bin“, so Molina weiter. „So sehr ich auch jetzt gehasst werde, zu gleichen Teilen erhalten ich auch Unterstützung und das bedeutet mir verdammt viel.“ An die „schreckliche, gestörte Person“, die das Sexvideo veröffentlicht hatte, schrieb Molina: „Ich hoffe, das war es wert.“ Und so wurde Molina unfreiwillig zum ersten UFC-Mitglied, dass sich offen zu seiner nicht-heterosexuellen Orientierung bekennt.
LGBTI* in der UFC
2012 kam es schon einmal zum Skandal um einen UFC-Kämpfer, als herauskam, dass Dakota Cochrane in Schwulenpornos mitgespielt hatte. Cochrane erklärte damals, dass er nur an den Filmen mitgewirkt hatte, um sein Studium zu finanzieren. Eigentlich sei er heterosexuell: „Es ist definitiv eine Entscheidung, die ich bereue. Hätte ich gewusst, was passieren würde, hätte ich es bestimmt nicht gemacht. Doch ich hatte Geldprobleme und brauchte Hilfe. Ich ging dort hin, um Fotos zu machen, und sie fingen an, mir ziemlich hohe Zahlen an den Kopf zu werfen. Ich habe nicht wirklich nachgedacht.“ Dabei habe er den Dreh jedes Mal gehasst.