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Österreich soll Vorreiterrolle für LGBTI* einnehmen // © IMAGO / SEPA.Media

LGBTI* Tabuthema an Schulen Junger schwuler Politiker fordert eine Neuausrichtung für LGBTI*

ms - 01.06.2022 - 14:30 Uhr
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Der LGBTI*-Sprecher Yannick Shetty der liberalen, österreichischen Partei NEOS bekräftigte nun, dass in Österreich in puncto LGBTI* noch viel Raum für Verbesserung möglich und dringend erforderlich ist. Im Rahmen des Pride-Monats Juni bezog sich Shetty dabei in einer Pressekonferenz zunächst auf die immer noch dramatische Situation, dass LGBTI* an österreichischen Schulen laut jüngsten Erhebungen noch immer ein Tabu-Thema ist: Sieben von zehn Kindern in Österreich haben sich im Unterricht noch nie mit LGBTI*-Fragen beschäftigt.

Der junge (27), schwule Politiker sitzt als jüngster Abgeordneter seit Oktober 2019 im Nationalrat und hat für viele eine Vorbildfunktion hin zu einem weltoffeneren und queerfreundlichen Österreich eingenommen. Shetty wurde als Sohn eines Inders und einer Österreicherin mit koreanischen Wurzeln in Wien geboren, lebt offen schwul und setzt sich seit Jahren für die LGBTI*-Community ein.

Im Pressegespräch betonte Shetty nun, dass zwar in Österreich in den letzten Jahren viel Positives für die LGBTI*-Community geschehen sei, beispielsweise das Ende des Blutspendeverbots  für homo- und bisexuelle Männer, doch seine Heimat müsse gerade im Bereich Bildung noch viel mehr auf LGBTI* eingehen. Queere Themen müssten an allen Schulen des Landes ein Bestandteil des Unterrichts sein. Die meisten positiven Entwicklungen seien zudem nicht freiwillig von der Bundesregierung umgesetzt worden, sondern oftmals nur auf Druck aus der Bevölkerung und der Opposition in Angriff genommen worden. 

Zudem wünscht sich der österreichische Politikaufsteiger, dass das Land sich über die Grenzen hinaus für die Rechte der queeren Community einsetzt. Österreich solle so auch zu einem sicheren Hafen für LGBTI*-Flüchtlinge werden. Mehrfach bekräftigte er dabei auch zusammen mit Parteikollegen, dass jeder Mensch so leben und lieben solle, wie er möchte.

„Rechtlich ist zwar schon viel passiert, gesellschaftlich stehen wir aber immer noch vor großen Herausforderungen. Es ist zudem unsere Pflicht, dass wir diese Werte der Toleranz zur Grundlage unserer Außenpolitik machen und Länder, die Homosexualität bestrafen, verurteilen“, so Shetty mit Blick auf die aktuelle queerfeindliche Situation in islamischen Ländern sowie derzeit auch in Ungarn oder Polen.

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