Direkt zum Inhalt
Katar entfernt regenbogenfarbene Spielsachen aus den Regalen

Läden unter Beobachtung Katar entfernt regenbogenfarbene Spielsachen aus den Regalen

co - 30.12.2021 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

In wenigen Monaten startet die Fußball-WM in Katar. Die Ausrichtung ist umstritten, nicht zuletzt wegen der LGBTI*-feindlichen Gesetze des Landes: Auf gleichgeschlechtliche Handlungen steht noch immer eine lebenslange Haftstrafe, und unter Umständen sogar der Tod. Die Ausrichter versichern der LGBTI*-Community jedoch seit Monaten, dass Katar ein „tolerantes“ und „gastfreundliches“ Land sei – öffentliche Liebesbekundungen würden nur generell nicht gerne gesehen (SCHWULISSIMO berichtete). Doch die neueste Aktion der katarischen Behörden spricht nicht gerade von Toleranz.

Regenbogenfarben nicht erwünscht

Auf Twitter verkündete das katarische Ministerium für Handel und Industrie, dass es „mehrere Einzelhandelsgeschäfte in verschiedenen Regionen“ des Landes inspiziert hätte. Genauer gesagt ging es um die Spielwarenabteilungen der Geschäfte: „Die Kampagnen führten […] zur Beschlagnahmung von Kinderspielzeug mit Slogans, die gegen islamische Werte verstoßen.“ Dazu veröffentlichte das Ministerium ein Beispielfoto für solch „anstößige“ Produkte. Zu sehen sind regenbogenfarbene Anti-Stress-Spielzeuge. In einer separaten Erklärung rief das Ministerium dazu auf, Produkte mit ähnlichen Logos und Designs zu melden.

Liberalismus als PR-Masche

LGBTI*-Aktivist Peter Tatchell nannte die Aktion gegenüber Metro einen „neuen Tiefpunkt“ und eine „absurde, überzogene Reaktion eines paranoiden [, tyrannischen] Regimes“. In seinen Augen ist das ein Beweis dafür, dass Katar „bösartig homophob bleibt und sein selbsternanntes, neues, liberales Image Betrug und reine PR-Masche ist.“

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Queere Jugendliche in Flandern

Suche nach sicheren Räumen

Im ländlichen Belgien ist es für viele queere Jugendliche schwer, Gleichgesinnte zu treffen. Immer mehr Betroffene gründen daher eigene Gruppen.
Queerer Rugbyclub

Besonderes Jubiläum in England

In England feiert ein LGBTIQ+-Rugbyclub zehnjähriges Bestehen und setzt damit ein besonderes Zeichen für mehr queere Sichtbarkeit im „Männersport“.
Gefährliche Jugendzeit

Kindeswohlgefährdungen nehmen zu

Kindeswohlgefährdungen haben in Deutschland erneut stark zugenommen, insbesondere davon betroffen sind LGBTIQ+-Jugendliche.
Mord in Hollywood

Harry und Sally-Regisseur und Frau

Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele Singer wurden ermordet – beide unterstützten tatkräftig Schwule und Lesben. Tatverdächtig ist ihr Sohn.
Aktion „I Am Not Propaganda“

Weltweit Proteste gegen Hass-Gesetz

Am vergangenen Wochenende demonstrierten vor zahlreichen Botschaften aus Kasachstan Menschen gegen das geplante Anti-LGBTIQ+-Gesetz im Land.
Proteste in Budapest

Kritik an Ministerpräsident Orbán

Ein Skandal erschüttert Ungarn: Über 50.000 Menschen forderten am Wochenende den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orbán.
Nouripour kritisiert FIFA

Debatte um Pride-Spiel 2026

Bundestags-Vizepräsident Nouripour kritisierte die FIFA und sagte zum Pride-Spiel 2026 zwischen Iran und Ägypten: Die „Mullahs“ müssten das aushalten.
Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.