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Leserumfrage // © yanyong

Leserumfrage Por-No, DVDs – PornoKino – Lieblings-Star – selbst mitspielen?

vvg - 15.05.2015 - 10:00 Uhr

Meinen ersten Porno habe ich mit 14 gesehen. Dabei haben mich der Akt an sich und besonders die geilen Männer erregt. Meine Favoriten waren Francesco De Macho sowie Jonathan Agassi. Als ich 19 war, habe ich daran gedacht, selber in einem Film mitzumachen, und zwei Jahre später habe ich mich bei einigen Produktionen beworben. Mein erster Dreh war eine Katastrophe: Es war eine Dreiergeschichte und beide Partner waren nicht meine Typen. Außerdem hatte ich Schwierigkeiten, meinen Mann zu stehen und abzusch(l)ießen. Auf Kommando zu kommen ist echt schwierig! Man riet mir, einen Film am PC anzuschauen, was dazu führte, dass es mir direkt vorm PC kam. Erst später am Tag funktionierte dann endlich alles. Was ich nicht mag, sind harte Sex-Szenen. Einmal habe ich da mitgedreht. Wenn ich mir das heute ansehe, ist das für mich eher eine Komödie. Nicht mitmachen würde ich bei FF(p), Dirty und Filmen, in denen man unter Drogen spielt.

Ich habe eine Beziehung und mein Freund war auch schon bei einem Dreh dabei. Er wusste von Anfang an, was ich mache, und akzeptiert es. Mit ihm habe ich den schönsten Sex; ich habe Spaß und kann genießen. Sex im Film ist echt harte Arbeit. Allerdings habe ich mit ihm zusammen auch schon eine Live-Show im Berliner Kit Kat Club, in einer Baseler Sauna und einer Cruising-Bar in Venedig gemacht. Meine Eltern wissen mittlerweile Bescheid. Ich stamme ja aus Madeira und da ist es schon schwer genug, einen schwulen Sohn zu haben. Dass er dann außerdem noch Pornos macht, war eine echte Katastrophe. Sie haben über ein Jahr keinen Kontakt zu mir gehabt; Gott sei Dank ist das heute kein Problem mehr. Wie lange ich das noch machen werde, kann ich nicht sagen. Ich habe bisher in etwa 40 Porno-Szenen mitgespielt. Letztendlich ist mein Ziel jedoch, ein anerkannter DJ zu werden. Die Filme, die ich bis dahin mache, helfen mir, dieses Ziel irgendwann auch zu erreichen.
Alejandro Alvarez aus Madeira – in Berlin beim HustlaBall mit dem Award 2014 für den „Best Newcomer“ ausgezeichnet
 

Alejandro Alvarez // © vvg

Bei meinem ersten Porno habe ich mir zusammen mit einem Freund einen netten Abend gemacht. Zwei Jahre später (mit 19) hatte ich in dem Berliner Pornokino Jaxx dann mein Coming Out. (Dazwischen hatte ich noch eine Freundin.) Ich hielt das Jaxx für eine Disco, mich hatte aber neugierig gemacht, dass alle hinter einer bestimmten Tür verschwanden. Dort hatte ich dann eine sogenannte geile Zeit. Eigene Pornos hatte ich nur zwei, die verschenkte ich aber; das Internet bietet ja alles. Als Schauspieler finde ich den Tschechen George Uhl geil, weil man sieht, dass er es gut besorgt. Sein Film „Millionaire“ wurde 2004 mit dem Venus Award für den besten europäischen Film ausgezeichnet; angeblich hat er in über 300 Hetero-Filmen mitgemacht.

Ob ich selbst einmal in einem Porno mitspielen möchte, kann ich nur mit JEIN beantworten. Nein, weil ich die Situation nicht kenne und Angst hätte, dass es ausartet und ich vertraglich zu Dingen verpflichtet wäre, die ich nicht machen möchte. Außerdem wäre mir die Ansteckungsgefahr zu groß, es gibt zu viele Bareback-Filme, da möchte ich nicht mitmachen. Ja, wenn ich den Partner sehr gut kennen würde, und natürlich würde ich auch mit George spielen. Das würde gut funktionieren, weil für mich nur die passive Rolle in Frage käme. Sollte ich wirklich mal in einem Film mitwirken, würde ich kein Geheimnis daraus machen, sondern ganz offen damit umgehen; so wie ich auch mit meiner Sexualität offen umgehe. Ich wäre gespannt, wie das so im Film aussehen würde. Wie es im Spiegel aussieht, weiß ich, schließlich hängt ein großer über meinem Bett.
Bastian Z. aus Köln
 

Bastian Z. // © vvg

Meinen ersten Pornofilm habe ich mit 15 mit einem Klassenkameraden angesehen. Wir haben dann an uns rumgespielt, allerdings jeder „an“ und „für“ sich. Obwohl es sich dabei um einen Hetero-Porno handelte, war mir damals schon ziemlich klar, dass ich mich mehr auf den männlichen Part konzentrierte. Wenig später habe ich mir dann einen Film mit einem Kumpel im Netz angeguckt, wieder mit einem befriedigendem Absch(l)uss. Heute schaue ich mir zwei- bis dreimal die Woche die Filme im Netz an, meistens unter „ice-gay“ oder „gayfuckporn“. Ein Pornokino habe ich nur besucht, wenn ich in Nürnberg war, was aber in einem Jahr an einer Hand abzuzählen war. Obwohl ich die Filme schon sehr geil finde, hätte ich Bedenken, selbst dabei mitzuwirken. Das Drumherum finde ich zu anstrengend, da wären mir wahrscheinlich zu viele Leute am Set dabei, sodass ich Angst hätte, dabei erst gar keinen hoch zu bekommen. Da müsste ich schon ziemlich sicher sein, dass ich meinen Filmpartner nicht nur gut kenne, sondern ihn auch als sympathisch und attraktiv einstufe und ich die Rolle des aktiven Parts übernehmen könnte. Außerdem dürfte lediglich ein Kameramann dabei sein, alle weiteren Personen würden mich nervös machen und ich könnte mich nicht auf die tatsächliche „Arbeit“ konzentrieren. Ich bin eh nicht so kamerageil. Mittlerweile fände ich es auch recht geil, sich einen Pornofilm zusammen mit dem Partner anzusehen. Früher, bei meinem ersten Freund, wäre das nicht möglich gewesen, weil ich da sehr eifersüchtig war. Heute würde ich so leicht keine treue Beziehung eingehen, zumindest, solange keine Gefühle im Spiel sind. Ich hätte aber nichts dagegen, mit einem Porno-Darsteller eine Beziehung zu haben.
Frank aus Pforzheim
 

Frank // © vvg

Ich war etwa 17 Jahre alt: Bei meinen Eltern gegenüber gab es so ein Pornokino. Der Filmvorführer war ein Schulfreund meiner Mutter. Der hat mich dann hin und wieder rübergerufen und da habe ich mir so ein paar Filme angesehen. Das waren zwar Heterofilme, aber mir war schon klar, dass ich die Männer interessanter fand. Ich selbst habe so an die 10 DVDs, die ich mir vierteljährlich auch schon mal zur Erheiterung des Abends ansehe. Hin und wieder besuche ich auch mal ein Pornokino, allerdings muss ich da nach Dortmund oder Bielefeld fahren. Mal, um die Zeit totzuschlagen, mich aufzuwärmen oder einfach um Kontakt zu haben. Aber meistens passiert eh nicht viel. Als Schauspieler finde ich übrigens den Franzosen François Sagat ganz nett; der mit dem Tattoo auf dem Kopf. Ich würde auch selbst mal in einem Porno mitspielen, wenn die Kohle stimmen würde. Allerdings müsste der Film dann eine Handlung besitzen und ganz wichtig: Die Chemie zu den Filmpartnern müsste stimmen; ansonsten würde das gar nicht klappen. Die Sympathie hätte vor Typ und Alter Vorrang, und bei der Rolle wäre ich flexibel. Also, es wäre schon interessant, einen Film von der Planung über den gesamten Ablauf bis hin zum Endprodukt mitzuerleben. Außerdem würde mich neugierig machen, ob und wie man sich selbst wiedererkennt: Bei Tonbandaufnahmen etwa hat man ja gar keinen Bezug zur eigenen Stimme. Wie erlebt man sich dann erst in einem Film?
Markus F. aus Soest
 

Markus F. // © vvg

Ich glaube, da war ich ungefähr 12. Das war ein Heterofilm, der meinem Papa gehörte. Da ich allerdings wusste, wo er seine Filme versteckte und ich ein sehr neugieriges Kind war, habe ich mir mal „allein zu Haus“ einen netten Fernsehabend gemacht. Vier Jahre später besaß ich meinen ersten eigenen Film, diesmal aber ganz bewusst einen schwulen Porno. Mein Lieblingsdarsteller heißt Brent Everett: Er hat einen schönen muskulösen Körper, ein sehr maskulines Gesicht und alles andere an ihm ist auch sehr geil. Mittlerweile besitze ich ca. 30 Filme und mein Freund, mit dem ich seit drei Jahren zusammen bin, hat nichts dagegen. Ich denke, Pornos gehören heutzutage irgendwie zum schwulen Leben dazu, sozusagen als „Anheizer“. Ich schaue mir die Filme auch nur zu Hause privat an, das heißt, ich war noch nie in einem Pornokino; ich glaube, da ist es mir ein wenig zu schmuddelig.

Selbst in einem Film mitzumachen ist zumindest es eine interessante Vorstellung. Aber da ich nicht von Freunden oder Bekannten so gesehen werden will und man ja heutzutage alles im Netz finden kann, würde mich das schon abschrecken. Sollte es tatsächlich mal zu einem Dreh kommen, möchte ich wohl eher die aktive Rolle übernehmen. Und wenn mein Filmpartner dann noch so ein Typ wie Brent Everett oder Darius Ferdynand ist…! Probleme beim Dreh hätte ich nicht: Veranstaltungen in Berlin, wo es auch Shows und Crusingbereiche gab, haben mich ja auch angemacht. Ich weiß aber, dass mein „Film-Debut“ wohl immer nur ein geheimer Wunsch bleiben wird.
Thomas P. aus Köln
 

Thomas P. // © vvg

Als ich 16 war, habe ich mich getraut, ganz alleine in ein Siegener Pornokino zu gehen. Da wurden zwar nur Heterofilme gezeigt, allerdings haben mich die nackten männlichen Schauspieler so angeturnt, dass mein Kinobesuch im wahrsten Sinne des Wortes vor Erregung in die Hose ging. Ich war dann noch ein paar Mal im gleichen Kino, bevor ich in Frankfurt in ein schwules Kino gewechselt habe. Das war einfacher, weil ich wusste, dass ich da als schwuler Mann nicht alleine war. Eigene Filme habe ich vielleicht nur fünf, was daran liegt, dass ich Pornos grundsätzlich nicht mehr sehr erregend finde. Wenn ich eine Sauna besuche, schaue ich mal auf die dort laufenden Filme, aber einen ganzen Film anzusehen wäre uninteressant. In einem Porno selbst mitzuspielen, würde mich schon reizen. Aber da hätte ich vielleicht doch Erektionsprobleme, denn man „muss funktionieren“. Und wer weiß, ob man sich auf die eine Sache konzentrieren kann, wenn die Filmleute dabei sind und einem die Spielpartner eventuell gar nicht gefallen. Außerdem glaube ich, bin ich dafür schon zu alt, oder? Ich müsste auch mit dem Filmpartner klarkommen, und der sollte nicht zu jung und nicht zu dünn sein, sondern ein maskuliner haariger Typ. Und ideal wäre noch – obwohl ich auch anders kann – wenn ich die passive Rolle spielen könnte. Ich würde das zwar weder meinen Eltern noch in der Firma erzählen, ansonsten aber in meinem Bekanntenkreis dazustehen. Dass ich schwul und verpartnert bin, wissen alle; aber Porno ist da doch noch ein anderes Ding. Den Film würde ich mir ansehen, einfach um zu erfahren, wie es ist, wenn man sich dabei selbst zuschaut.
Uwe K. aus Siegen
 

Uwe K. // © vvg

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