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Zensur in Indonesien

Zensur in Indonesien Werden LGBTIQ+-Inhalte bald überall gesperrt?

ms - 25.12.2025 - 11:00 Uhr
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Die Regierung und die Polizei von Indonesien gehen seit Jahresbeginn verstärkt gegen Schwule vor, immer wieder kommt es zu Razzien bei schwulen Partys und zu drakonischen Strafen für junge homosexuelle Männer. Die Parlamentarier möchten offenbar allumfassend die Community in die Ecke treiben – nachdem Homosexualität ab Januar 2026 landesweit strafbar wird, arbeitet die Regierung nun erneut verstärkt daran, ein neues Rundfunkgesetz final umzusetzen, das Homosexualität generell in der Öffentlichkeit verbieten soll. Nun formiert sich mutiger Widerstand.

Auslöschung von queerem Leben 

Das geplante Rundfunkgesetz würde der indonesischen Rundfunkkommission weitreichendere Befugnisse erteilen, explizit werden dabei LGBTIQ+-Inhalte komplett verboten, sowohl im Internet, auf digitalen Plattformen wie Instagram, X, TikTok oder YouTube als auch im Fernsehen und im Radio. Die queere Organisation Pelangi Nusantara betont dabei zusammen mit dem internationalen LGBTIQ+-Verein All-Out: „Die Befürworter behaupten, es gehe um ´Kinderschutz´, doch in Wirklichkeit geht es darum, LGBTIQ+-Leben auszulöschen. Zusammen mit einem neuen Militärgesetz und anderen Überwachungsvorhaben im Netz könnte dieses Gesetz Tür und Tor für mehr Schikane, Verhaftungen und Diskriminierung gegenüber LGBTIQ+--Menschen öffnen.“

Offener Brief an die Parlamentarier 

In einem offenen Brief wenden sich die Organisation deswegen jetzt an die Abgeordneten und die Parlamentspräsidentin und fordern darin die Ablehnung des Vorhabens. Indonesien müsse die Grundrechte aller Menschen schützen, auch die von queeren Personen. „Dieses Gesetz würde grundlegende Freiheiten massiv einschränken – insbesondere das Recht auf freie Meinungsäußerung – und LGBTIQ+-Communitys, die bereits Diskriminierung, Gewalt und Verhaftungen ausgesetzt sind, weiter in Gefahr bringen. Dieses Gesetz würde keine Kinder schützen – es würde unzähligen Menschen schaden, indem es Stigmatisierung und Angst weiter schürt“, so der Appell an die Regierungsverantwortlichen.  

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