Unzufriedenes Sexleben Wo ist sexueller Frust besonders stark ausgeprägt?
Das Meinungsforschungsinstitut Civey hat im Auftrag des Medienportals watson eine großangelegte Studie zur sexuellen Zufriedenheit bei deutschen Paaren durchgeführt – befragt wurden über 5.000 Menschen ab 18 Jahren in der Bundesrepublik, darunter auch homo- und bisexuelle Menschen in einer Partnerschaft.
Jeder Zweite ist zufrieden
Die Kernergebnisse: Etwa jeder zweite Befragte ist mit seinem Sexleben in der Partnerschaft zufrieden, besonders hoch (62%) sind die Werte in den 30er Jahren der Protagonisten. Einer von vier Deutschen indes (26%) ist unzufrieden bei Thema Sex in einer Beziehung. Im Alter lässt die Zufriedenheit zudem etwas nach. Und: Grundsätzlich sind Männer eher unzufriedener (35%) als Frauen (19%).
Was aber hilft, wenn der Sex nicht gut ist? Jeder Dritte hat das Thema noch gar nicht angesprochen, während 26 Prozent „darüber reden“ als besonders wichtig empfinden. Weit abgeschlagen sind in der Gesamtgesellschaft indes Möglichkeiten wie „etwas Neues ausprobieren“ (5%) oder eine offene Beziehung (3%) führen. Hier dürften vor allem die Aussagen von heterosexuellen Befragten ausschlaggebend gewesen sein. Studien der letzten zehn Jahre legen dabei nahe, dass nämlich zwischen 30 und 41 Prozent der schwulen Männer in einer offenen Beziehung leben, Tendenz steigend, je länger die Partnerschaft andauert.
Wo sind die Problemfälle?
Dabei zeigte sich zudem: Älteren Heterosexuellen fällt es offenbar schwerer über ihre sexuelle Unzufriedenheit überhaupt zu sprechen, während die junge Generation, die sich zu 22 Prozent als LGBTIQ+ definiert, viel leichter und offener darüber reden kann – 57 Prozent der Gen-Z tut dies, 28 Prozent von ihnen probiert gerne neue Dinge aus und 14 Prozent aller 18- bis 29-Jährigen leben sogar in einer offenen Beziehung. Kurzum: Die Ergebnisse der Studien legen nahe, dass sexueller Frust in einer Partnerschaft in besonderer Weise (aber nicht nur!) bei heterosexuellen älteren Menschen ein großes Problem darstellt.