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Tag des „Heterosexuellen Stolzes“

Neuer Ehrentag in Brasilien? Kontroverse um Gesetz zur Ehrung Heterosexueller

ms - 09.12.2025 - 16:00 Uhr
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In Brasilien sorgt ein Vorstoß des Bundesabgeordneten Pastor Sargento Isidório (Avante-BA) für neue Kontroversen im politischen Streit um Gleichberechtigung und Vielfalt. Der Parlamentarier, der sich selbst als „Ex-Gay“ bezeichnet und eine starke Basis im evangelikalen Spektrum hat, brachte einen neuen Gesetzentwurf ein, der einen Nationalen Tag des Heterosexuellen Stolzes einführen soll.

Gedenktage für Heterosexuelle und Männer

Isidório begründete die Initiative mit den Worten: „Unsere Geschwister, die homosexuell sind, dürfen sich nicht für etwas Besseres halten oder für eine besondere Klasse brasilianischer Bürger.“ Der Vorschlag wird als Reaktion auf die zunehmende Sichtbarkeit und jüngeren Erfolge der LGBTIQ+-Community gewertet. Kritiker sehen darin den Versuch, eine Identität hervorzuheben, die historisch nie marginalisiert wurde.

Gefährlich wird das Vorhaben unter anderem deswegen, weil es unlängst viel Unterstützung von einem mächtigen christlichen Netzwerk bekommen hat, der Männerbewegung „Legendários“, frei übersetzt „Die Legendären“. Dahinter verbirgt sich eine 2015 gegründete, landesweite Gruppe, deren inzwischen Tausende Männer angehören mit dem Ziel, familiäre, spirituelle und konservative Werte zu stärken. 

Ein Bündnis, das sich explizit auch gegen Homosexuelle ausspricht und von ihren Mitgliedern als Männer spricht, die „vor der Sünde unerschütterlich, aber vor Gott zerbrechlich“ seien. Unterstützt von bekannten Persönlichkeiten setzt die Bewegung stark auf traditionelle Rollenbilder und konservative Geschlechternormen. Besonders pikant: Jene Gruppierung wünscht sich ebenso einen eigenen Gedenktag zu ehren starker Männer – und hofft nun, Hand in Hand mit dem angedachten „Tag des Heterosexuellen Stolzes“ gehen zu können. 

Gespaltenes Land

Sowohl der Vorstoß Isidórios als auch die Initiative der Legendários werden als Teil einer breiteren politischen und kulturellen Entwicklung interpretiert, in der konservative und religiöse Akteure verstärkt um gesellschaftlichen Einfluss ringen. Während Brasilien in den vergangenen Jahren Fortschritte bei LGBTIQ+-Rechten verzeichnete, formieren sich parallel immer mehr Gegenbewegungen, die traditionelle Normen betonen. 

Für viele brasilianische Angehörige der queeren Community sind Vorschläge wie der „Tag des Heterosexuellen Stolzes“ ein Rückschritt, der historische Kämpfe um Gleichberechtigung relativiert. Die Debatte zeigt dabei auch, wie stark die Auseinandersetzungen über Identität, Repräsentation und Rechte weiterhin und immer noch das politische Klima im Land prägen und es dabei immer mehr spalten

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