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USA: Geständnis in drei Jahre altem Mordfall

Geheime sexuelle Beziehung USA: Geständnis in drei Jahre altem Mordfall

mr - 04.12.2025 - 17:30 Uhr
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Ein Geständnis im Mordfall Jimmie „Jay“ Lee erschüttert Mississippi: Über drei Jahre nach dem Verschwinden des 20-jährigen Studenten hat der damals 25-jährige Sheldon „Timothy“ Herrington Jr. sich am 1. Dezember 2025 für schuldig bekannt. Die Tat gilt für viele als Ende einer langen Zeit der Ungewissheit und als trauriger Höhepunkt in der Debatte um Gewalt gegen queere Menschen in den Südstaaten der USA.

 

Ein Leben zwischen Sichtbarkeit und Gefahr

Jimmie „Jay“ Lee war nicht nur Student der University of Mississippi, sondern auch eine zentrale Figur der lokalen LGBTIQ+-Community. Lee war für seinen kreativen Umgang mit Mode und Make-up sowie seine Auftritte als Dragqueen „Jay Divaa“ bekannt. Trotz seines jungen Alters hatte er sein Studium bereits abgeschlossen und ein Masterprogramm begonnen. Mitte 2022 verschwand Lee plötzlich, eine monatelange Suche und eine Welle der Solidarität folgten. Seine Überreste wurden erst im Februar dieses Jahres in einem abgelegenen Waldstück von Jägern entdeckt. Die Todesursache konnte wegen des Zustands der Leiche nicht abschließend geklärt werden. Bereits im November 2024 wurde Lee offiziell für tot erklärt.

 

Die Ermittlungen waren intensiv

Die Polizei identifizierte Herrington schnell als Hauptverdächtigen. Zwischen beiden bestand eine geheime sexuelle Beziehung, ein brisantes Detail, da Herrington in einem religiösen Umfeld aufwuchs und dort aktiv war. Chatverläufe belegten, dass Lee seinem Mörder misstraute: „Du versuchst mich nur herzulocken, um mir weh zu tun“, teilte er einer Freundin in einer Weiterleitung eines Chatverlaufs mit. Herrington wurde wenige Wochen nach Lees Verschwinden festgenommen. Indizien waren Verdachtsmomente in Überwachungsvideos, Herringtons auffälliges Verhalten nach der Tat, seine Internetrecherchen zum Thema Strangulation sowie die Funde von Spürhunden in seiner Wohnung.

Ein erster Prozess scheiterte an uneinigen Geschworenen. Nun räumte Herrington im neuen Verfahren Totschlag zweiten Grades ein, eine Straftat, die lebenslange Haft nach sich ziehen kann, jedoch unterhalb der ursprünglichen Mordanklage angesiedelt ist.

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