Kindesmissbrauch in den USA Kritik an Anti-LGBTIQ+-Befürworter, die sich strafbar machen
In den USA sorgt erneut ein LGBTIQ+-Kritiker für Schlagzeilen, der jetzt wegen sexuellem Missbrauch an Kindern verhaftet wurde. Im jüngsten Fall handelt es sich um den christlichen Jugendpastor Josh Kemper (47) aus Kalifornien. Nach monatelangen Ermittlungen wurde der Mann aus der Nähe von Fresno in dieser Woche inhaftiert. Die Newsseite Wonkette weist in diesem Zusammenhang daraufhin: Mindestens 188 christliche und republikanische Führungskräfte wurden in diesem Jahr bereits mit dem Verdacht auf Kindesmissbrauch verhaftet oder verurteilt.
Sex in der Kirche
In vielen Fällen handelt es sich dabei um Männer, die zuvor eifrig gegen die LGBTIQ+-Community wetterten und erklärten, dass Kinder und Jugendliche in der Nähe von homosexuellen und queeren Personen nicht sicher seien – so auch Jugendpastor Kemper. Nun wird ihm zur Last gelegt, über mehrere Monate hinweg in der örtlichen Kirche und in seinem Fahrzeug Sex mit einem 15-jährigen Mädchen gehabt zu haben. Der Polizei liegen explizite Nachrichten, Fotos und Videos als Beweise vor, die zwischen Kemper und dem Mädchen ausgetauscht wurden. Wird der Geistliche verurteilt, drohen ihm mindestens acht Jahre Gefängnis. Die Ermittler gehen derzeit von weiteren Opfern des Pastors aus.
Woche für Woche neue Schlagzeilen
Erst vor kurzem sorgte der Fall des ehemaligen republikanischen Politikers RJ May aus South Carolina für landesweite Schlagzeilen – im Oktober gestand der 38-jährige Familienvater vor Gericht, online Videos und Bilder verbreitet zu haben, auf denen sexueller Kindesmissbrauch zu sehen war. Als Politiker hatte er sich zuvor immer wieder gegen LGBTIQ+ stark gemacht und betont, dass queere Menschen dem „Schutz der Unschuld der Kindheit“ zuwiderlaufen würden.
Der Chefredakteur von Wonkette, Evan Hurst, recherchierte über diese Thematik und deckte mindestens 188 Fälle auf, in denen Vertreter von christlichen Kirchen sowie der Republikanischen Partei wegen Missbrauch von Kindern verhaftet und angeklagt worden sind – und das allein in diesem Jahr. „Konservative christliche Führer sind so produktive Kinderschänder und Missbraucher, dass die Nachrichten voll von solchen Geschichten sind, die in rascher Folge veröffentlicht werden, sodass man, wenn man auch nur einen Monat verstreichen lässt, Tage und Wochen braucht, um eine Aktualisierung zusammenzustellen“, so Hurst.
Frage nach den wahren Tätern
Besonders auffallend sei dabei, dass jene Täter in sehr vielen Fällen immer wieder Stellung gegen LGBTIQ+-Menschen bezogen haben, viele davon erklärten, Kinder würden durch queere Themen für den „Missbrauch vorbereitet“ oder generell „sexualisiert“. Sarkastisch fragt Hurst daher nach: „Ist es in den USA bereits ´antichristlicher Extremismus‘ oder ´Feindseligkeit gegenüber traditionellen amerikanischen Werten‘, die Wahrheit darüber zu sagen, wer in diesem Land wirklich Kinder sexuell missbraucht und dass es sich dabei in den meisten Fällen um konservative christliche Religionsführer handelt?“