Eine stolze Lesbe Offen sprach Miriam Margolyes nun über ihre Sexualität
Die heute 84-jährige britische Schauspielerin Miriam Margolyes hat ein bewegtes und spannendes Leben hinter sich – für die meisten Menschen wird sie wohl vor allem als Zauber-Lehrerin in den Harry-Potter-Filmen in Erinnerung bleiben. In einer irischen Talkshow plauderte Margolyes nun frohgemut erneut über ihre Homosexualität und bezeichnete sich als „stolze linke Lesbe“.
Eine zauberhafte Karriere
Margolyes blickt auf ein prall gefülltes Künstlerleben zurück, von früher Jugend an spielte sie in Großbritannien Theater und stand seit 1977 auch vor der Filmkamera. Für ihre Nebenrolle im Historienfilm „Zeit der Unschuld“ wurde sie 1994 mit dem Filmpreis BAFTA ausgezeichnet, 2001 verlieh ihr Königin Elisabeth II. den Titel „Officer of the British Empire“. In den Harry Potter-Filmen verkörperte sie Professorin Pomona Sprout. Bis heute wirkte sie in über 130 Kino- und Fernsehfilmen sowie in einer Vielzahl von Serien mit. Seit 1968 lebt Margolyes mit ihrer australischen Partnerin zusammen, immer wieder thematisierte sie auch öffentlich ihre Homosexualität, erstmals in einer BBC-Sendung im Jahr 2008.
Selbstbewusst und offen
In der irischen Late Show erklärte die britische Ikone jetzt auf die Frage nach ihrem Aktivismus für die Community: „Ich bin eine linke Lesbe, und ich liebe es. Ich liebe es, lesbisch zu sein. Es macht großen Spaß!“ Im weiteren Verlauf plauderte Margolyes über ihr bewegtes Leben – sie habe einst Warren Beatty abgewiesen, vor einem Publikum von zweitausend nackten lesbischen Frauen gespielt, Sex an ungewöhnlichen Orten gehabt und war mit 83 Jahren Coverstar der Vogue. Vieles davon findet sich in ihrer neuen Autobiografie „The Little Book of Miriam“ wieder.
Wie lebensfroh herzlich die Grande Dame ist, erfuhr auch abermals König Charles III. beim Empfang anlässlich der Einführung der Queen's Reading Room Medal im Clarence House in London im Frühjahr dieses Jahres, als Margolyes in humorvoller Flirtlaune mit dem Monarchen schäkerte. Das manchen Zeitgenossen ihr offener Umgang mit ihrer Homosexualität missfällt, ist der rüstigen Seniorin bewusst – und interessiert sie nicht mehr wirklich: „Es tut kurz weh, wenn Menschen, die man mag, nicht mehr mit einem reden wollen. Meine Ansichten haben mich einige Freunde gekostet. Aber ich bin, wie ich bin, und ich werde mich dafür nicht entschuldigen.“