Reboot von Buffy Serien-Fans und die queere Community freuen sich auf eine Neuauflage der Coming-of-Age-Story mit Sarah Michelle Gellar
Gute Nachrichten für alle Buffy-Fans: Mehr als zwei Jahrzehnte nach dem Ende der Originalserie steht ein Reboot über die berühmte Vampir-Jägerin an, die ab Ende der 1990er Jahre ein Millionenpublikum in Deutschland erreichte, darunter auch viele LGBTIQ+-Zuschauer.
Immer wieder nahm die Serie in ihren bisher sieben Staffeln direkt oder indirekt Bezug auf die Community und auf spezielle Probleme des Erwachsenwerdens – eine Besonderheit damaliger Tage. Die übernatürliche Coming-of-Age-Story vermischte dabei mehrere Genres: Horror, Komödie, Romanze, Melodrama und sogar Musical. Die Serie wurde zu einem Markenzeichen der damaligen Popkultur, gerade auch dank seiner queer-codierten Momente, und brachte Spin-Offs in Büchern, Fernsehen, Podcasts und Spielen hervor.
Neues aus dem Buffyverse
Der Streamingdienst Hulu will nun nach Angaben von Variety mit einem ersten Pilotfilm „das nächste Kapitel im Buffyverse“ schreiben – wieder mit dabei: Sarah Michelle Gellar in ihrer berühmtesten Rolle als Vampir-und Dämonen-Jägerin Buffy Summers. Online sind die Fans bereits völlig aus dem Häuschen vor Begeisterung, dass die 47-Jährige nun doch noch einmal in jene Rolle schlüpft, die sie berühmt gemacht hatte – jahrzehntelang hatte sich Gellar gesträubt, an einem Reboot mitzuwirken.
„Es ist lustig, ich habe immer nein gesagt, weil die Serie in ihrer eigenen perfekten Blase existierte. Aber als ich ´Sex and the City´ und ´Dexter´ gesehen habe, habe ich gemerkt, dass es doch Möglichkeiten gibt, es zu machen. Es bringt einen definitiv zum Nachdenken: 'Na ja, vielleicht!'“
Hohe Erwartungen ans Reboot
Die Erwartungen an den Pilotfilm sind hoch, noch dazu, wo Chloé Zhao auf dem Regiestuhl Platz nehmen wird, die für „Nomadland“ 2021 einen Oscar für die beste Regie bekommen hatte. Das Drehbuch kommt von Nora und Lilla Zuckerman, die das Reboot zusammen mit einigen Produzenten der Originalserie auf die Beine stellen wollen, allen voran Gail Berman, Fran Kuzui, Kaz Kuzui und Dolly Parton. Der ursprüngliche Schöpfer der Serie, Joss Whedon, ist allerdings nicht am Projekt beteiligt – ihm wurde mehrfach vorgeworfen, Schauspielerinnen misshandelt und ein „toxisches, feindseliges und giftiges Arbeitsumfeld“ geschaffen zu haben. Whedon selbst bestritt die Vorwürfe.
Impact auf die Community
Einen großen Impact auf die Community hat die Serie bis heute, wie Schauspielerin Amber Benson Ende 2024 bestätigte – sie spielte eine lesbische Hexe namens Tara, die sich in die Computerspezialistin und Hexe Willow verliebte: „Diese positive Beziehung kam jede Woche zu den Menschen nach Hause. Das veränderte die Wahrnehmung der Menschen, was es bedeutet, queer zu sein. Du sprichst dabei mit Menschen in anderen Teilen der Welt, vor allem aber auch mit Menschen in unserem verrückten Land, die diese Serie sahen, aber zuvor noch nie ein queeres Paar im echten Leben getroffen hatten, aber Tara und Willow trotzdem liebten. Das hat die Sicht der Dinge völlig verändert, und wir dachten: Es ist nicht mehr wichtig, was wir tun. Es geht nur darum, dass wir in diesem Moment existieren und wir sind eine helfende Hand für alle Leute, die das bisher nicht hatten.“
Auch Gellar hat ihre Verbundenheit mit der LGBTIQ+-Community immer wieder betont, von 1997 bis 2003 war sie zudem sieben Staffeln lang Gastjurorin bei der Sendung „Drag Race“. Schwulen Männern ist Gellar überdies durch ihren bitterbösen Auftritt im Film „Eiskalte Engel“ bis heute in Erinnerung geblieben – an ihrer Seite der junge, oftmals halbnackte Ryan Philippe. Ein Kultfilm für die Gay-Community zu Beginn der 2000er Jahre.