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Als Polizist im Bundestag

Als Polizist im Bundestag FDP-Kandidat Max Hauptmann setzt sich für mehr Sicherheit in Hamburg ein

ms - 10.02.2025 - 15:00 Uhr
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Er ist jung, engagiert und will gerne für die FDP in den nächsten Bundestag einziehen – Max Hauptmann aus Hamburg. Der 36-Jährige Polizist ist seit zehn Jahren mit seinem Freund verpartnert, politisch ist ihm die Innere Sicherheit besonders wichtig, wobei trotzdem der Humor nicht zu kurz kommen darf. Im Gespräch merkt man ihm sofort an: Sein Engagement und auch sein Wahlkampf, den er komplett privat finanziert, sind Herzensprojekte. 

Max, Du bist als Newcomer im Bundestagswahlkampf für die FDP am Start und wurdest direkt auf den Listenplatz 4 gestellt – ausschlaggebend war eine Rede von dir. Wie hast Du die Parteikollegen überzeugt?

 Ich habe über das Thema Innere Sicherheit gesprochen. Sicherheit ist ein Grundbedürfnis aller Menschen und ich glaube, damit habe ich einen Nerv getroffen. Gerade in den Medien ist oft von Gewalt zu hören. Gewalt gegen Frauen, gegen Mitbürger mit Migrationshintergrund, gegen Personen aus der queeren Community, gegen Asyl- und Schutzsuchende. Kurzum: Gewalt gegen den Menschen. Aufgrund meines Berufs als Polizeibeamter begegne ich dem leider viel zu oft. Ich habe in meiner Rede aber nicht nur gemeckert und die Missstände aufgezeigt, sondern auch Ideen für mögliche Lösungswege angesprochen. Ich glaube, man konnte spüren, dass ich weiß, wovon ich rede, dass ich mich mit dem Themengebiet identifiziere und eine Veränderung anstrebe, sodass am Ende des Tages jede Person sicher mit einem Lächeln nach Hause zurückkehren kann.

Seit Jahren nehmen Fälle von Hasskriminalität rapide zu, deutschlandweit zuletzt um 65 Prozent, in Hamburg sogar um 75 Prozent im Jahr 2023. Was muss aus deiner Sicht geschehen?

 Sicherheit ist nicht nur allein die Aufgabe der Polizei, sondern eine Aufgabe vieler Behörden und aller Menschen, und so muss auch an vielen Stellschrauben gedreht werden. Daher möchte ich das in drei Aspekte unterteilen: Die Sicherheitsbehörden müssen mit den Ressourcen ausgestattet werden, die sie zur Bewältigung ihrer Aufgaben benötigen. Die Digitalisierung und eine gute IT-Infrastruktur müssen dringend vorangetrieben werden, um die bürokratischen Aufwände zu verringern. Zweitens: Verstärkte Bildung und Aufklärung in Kindergärten und Schulen, die Förderung von außerschulischen Aktivitäten, Integrationsprogramme, Perspektiven anbieten. Zu guter Letzt muss die Gesellschaft als Ganzes einander offener gegenüberstehen. Ohne unsere Mitmenschen werden wir allein nur wenig ausrichten können.

 Welche anderen Aspekte für die Community sind deiner Meinung nach von besonderer Wichtigkeit? 

 Das ist eine schwierige Frage, denn es gibt noch so viel zu tun. Sei es das Thema Adoption, mentale Gesundheit, Hass im Netz, Selbstbestimmung oder die Frage nach sogenannten „Save Places“. Doch ich denke, es ist wichtig, Politik für alle und nicht nur für eine Gruppe von Menschen zu machen. Auch wenn das hochgegriffen klingen mag, aber mein Ziel ist es, mit einer offenen, gleichberechtigten Politik ein Umdenken in der Gesellschaft herbeizuführen, sodass es überhaupt keine Rolle spielt, woher du kommst, woran du glaubst, wen du liebst oder mit wem du dich umgibst.

Derzeit ist fraglich, ob die FDP es überhaupt schafft, erneut in den Bundestag einzuziehen – was hat dich trotzdem motiviert, dich für die Liberalen zu engagieren? 

Zum einen wollte ich schon immer in den Bundestag, um den Menschen meine Meinung zu sagen, die sich gegen die Vielfalt und den Fortschritt dieses Landes einsetzen und zum anderen steht die FDP für ein liberales, offenes und freies Miteinander. Die Partei zeichnet sich durch Chancengleichheit aus. Bestes Beispiel bin ich. Die Partei schenkt mir das Vertrauen, Verantwortung zu übernehmen. Das gibt es sonst in keiner anderen Partei. Dort läuft es eher hierarchisch zu. Und so wie die FDP an mich glaubt, so glaube ich auch fest an sie. Auch wenn die Chancen schlecht aussehen mögen: Man muss für die Demokratie kämpfen. Ob nun die SPD oder die CDU in Regierungsverantwortung war: Die Wählerinnen und Wähler waren am Ende unzufrieden. Also warum nicht mir die Chance geben? Einem jungen Mann, der seine Meinung vertritt, der bereit ist für Kompromisse, Gespräche und Lösungen und nicht durch Dickköpfigkeit, sondern mit Ahnung und Fachwissen für seinen Bereich glänzt. 

Max, vielen Dank für das Gespräch.

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