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Rotstift bei Lambda Berlin
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Rotstift bei Lambda Berlin Massive Kürzungen auch beim queeren Jugendnetzwerk?

ms - 21.11.2024 - 12:00 Uhr

Berlin muss und will sparen – insgesamt rund drei Milliarden Euro sollen beim Haushalt 2025 eingespart werden. Davon betroffen sind auch viele Kultureinrichtungen, die Berlinale oder auch das Diversitätsprogramm. Daneben trifft es zudem auch Vereine im Bereich der HIV-Prävention wie beispielsweise die Berliner Aids-Hilfe oder die Schwulenberatung. Offenbar soll nun auch beim der queeren Jugendorganisation Lambda Berlin-Brandenburg massiv der Rotstift angesetzt werden. 

Sorge um die Zukunft 

Via Instagram schlägt der Verein deswegen nun Alarm und bittet gleichzeitig um Spenden, damit das Jugendnetzwerk auch 2025 eine Anlaufstelle für LGBTI*-Jugendliche bleiben kann – seit rund 30 Jahren gibt es den Verein für Berlin-Brandenburg. 

„Mit unserem Jugendzentrum, vielfältigen Gruppen, Beratungsangeboten und Bildungsprojekten schaffen wir sichere Räume und begleiten junge Menschen in ihrer Identitätsfindung. Doch jetzt steht unsere Arbeit trotz enormer Nachfrage auf dem Spiel. Obwohl die Regierungskoalition aus CDU und SPD in ihrem Koalitionsvertrag eine Stärkung queerer Projekte und Organisationen zugesagt hat, sind diese in Berlin zunehmend in ihrer Existenz bedroht. Wir blicken besorgt in die Zukunft unseres Vereins!“ 

Wichtige Anlaufstelle für LGBTI*-Jugendliche 

Das Jugendnetzwerk Lambda Berlin-Brandenburg betont dabei insbesondere die Errungenschaften der letzten Jahre – der Verein bietet im ersten landesweiten queeren Jugendzentrum einen Schutzraum für queere Jugendliche an. Ferner führt das Team Workshops an Berliner Schulen zu den Themen sexuelle und geschlechtliche Vielfalt und Antidiskriminierung durch – allein hier gibt es laut Lambda über einhundert Anfragen jährlich. Das Projekt namens „queer@school“ leiste dabei eine „lebenswichtige Aufklärungs-, Sensibilisierungs und Empowermentarbeit, insbesondere in einem Umfeld, das immer häufiger von queerfeindlicher Gewalt geprägt ist.“ 

Die Arbeit direkt an den Schulen vor Ort sei dabei entscheidend, um Gewalt und Diskriminierung in Berlin präventiv entgegenzuwirken und junge LGBTI*-Menschen in ihrer ldentitätsfindung zu unterstützen. „Unsere Arbeit kann nur durch qualifiziertes Fachpersonal, Schulungen, Fortbildungen und ein starkes Netzwerk aufrechterhalten werden.“ Zusammenfassend hält Lambda in Berlin dabei fest: „Die geplanten massiven Einsparungen im Berliner Haushalt gefährden queere Jugend-, Bildungs- und Präventionsprojekte massiv. Ohne ausreichende finanzielle Mittel können wir diese lebenswichtige Unterstützung nicht aufrechterhalten.“

Warnung bei Kürzungen im Bereich HIV

Die Sparmaßnahmen führten in den letzten Tagen vielerorts zu massiven Protesten, im Kulturbereich sind derzeit Protestaktionen geplant. Ein Bündnis von fünfzehn Verbänden aus dem  Handlungsfeld HIV/Aids forderte ebenso bereits ein Umdenken: „Mit den drohenden Kürzungen für die zuwendungsfinanzierten Angebote in 2025 werden wir das Ziel, Aids bis 2030 in Berlin zu beenden, nicht erreichen.“ Bleiben die Pläne bestehen, drohten in der Regenbogenhauptstadt zudem eine Zunahme der Neu-Infektionen von Geschlechtskrankheiten. 

Rekordhaushalt trotz Einsparungen

Die Berliner Regierung aus CDU und SPD will drei Milliarden Euro einsparen, sodass der Landeshaushalt 2025 insgesamt noch 40 Milliarden Euro betragen soll. Betroffen sind fast alle Bereiche, vor allem aber Wirtschaft, Verkehr, Umwelt und Klimaschutz. Priorisiert werden sollen hingegen Sicherheit, Bildung und Soziales. Berlins Regierender Bürgermeister Kai Wegner (CDU) sprach von einer „Kraftanstrengung, die wir uns nicht leicht gemacht haben.“ 

Zudem betonte er: „Wir haben immer noch einen Rekordhaushalt. Das ist das höchste Gesamtvolumen eines Berliner Haushalts seit dem Mauerfall. Auch das gehört schlicht und ergreifend zur Wahrheit.“ In den vergangenen Jahren konnte Berlin noch aus milliardenschweren Rücklagen zehren, die durch die steigenden Energiepreise und zuvor durch die Folgen der Corona-Pandemie inzwischen komplett aufgebraucht worden sind.  

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