Direkt zum Inhalt
Gay-Hochzeit in Australien

Gay-Hochzeit in Australien Die Gay-Community feiert die Hochzeit des Staatssekretärs der Streitkräfte mit seinem chinesischen Freund

ms - 03.09.2024 - 15:00 Uhr
Loading audio player...

Positive Nachrichten aus Down Under – der schwule Politiker der liberalen Labour-Partei und Parlamentarische Staatssekretär für die australischen Streitkräfte, Luke Pollard (44), hat seinen Freund James Sydney Robertson geheiratet. Das geschah auf so wunderschöne Weise, dass die Heiratsanzeige jetzt viral ging und derzeit der ganzen Schwulen-Community in Australien ein Lächeln ins Gesicht zaubert. 

Liebe gewinnt!

Pollard postete auf X Bilder von sich und seinem frisch gebackenen Ehemann mit den Worten: „Liebe gewinnt!“ Darunter erklärte er weiter: „Sydney ist mein Fels in der Brandung und ich bin sehr glücklich, dass ich ihn meinen Ehemann nennen darf. Als ich aufgewachsen bin, war es für zwei Männer illegal zu heiraten. Wir haben einen langen Weg hinter uns. Die Liebe siegt also wirklich.“ 

Bereits vor einigen Wochen hatte der Parlaments-Abgeordnete für Plymouth Sutton und Devonport in Devon seinen Freund geheiratet, die Hochzeit machte er aber erst jetzt publik. In einer kleinen und feierlichen Zeremonie sagte Pollard in Port Eliot in Cornwall Ja zu seiner besseren Hälfte.

Keine Selbstverständlichkeit bis heute

Tausende Menschen gratulierten dem Politiker inzwischen online zu seiner Hochzeit, die Gay-Community im Land feiert ihn erneut für seine Offenheit und für die wunderbare Selbstverständlichkeit, mit der Pollard zu seiner Liebe und seiner Homosexualität steht. In Australien ist das noch immer eine Besonderheit, erst im Jahr 1997 entkriminalisierte der letzte Bundesstaat Homosexualität, seit Januar 2018 können Schwule und Lesben im Land heiraten.   

Hasskommentare nach Verlobung 

Nach sechs Jahren Partnerschaft hatte Robertson dem Politiker im Jahr 2022 bei einem Spaziergang am Meer auf dem South West Coast Path einen Antrag gemacht, zwei Jahre später erfolgte nun die Hochzeit. Der jüngere Robertson kommt ursprünglich aus Hongkong und ist freischaffender zeitgenössischer Tänzer. Er trat unter anderem in der Tate Modern und im Royal Opera House auf.

Der Altersunterschied zwischen den beiden Männern hatte nach der Verlobung immer wieder für zahlreiche Hasskommentare in den sozialen Medien gesorgt. Pollard wurde 1980 geboren, das genaue Geburtsjahr von Robertson ist nicht bekannt. Der australische Abgeordnete dazu: „Sydney ist ein paar Jahre jünger als ich, und da er chinesischer Abstammung ist, sieht er auch ein paar Jahre jünger aus als ich. Der Vorwurf des Altersunterschieds wird häufig gegen schwule Männer gerichtet, um homophobe Denkweisen aufrechtzuerhalten. Ich weigere mich aber, mich von den Bigotten niedermachen zu lassen.“  

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Queere Jugendliche in Flandern

Suche nach sicheren Räumen

Im ländlichen Belgien ist es für viele queere Jugendliche schwer, Gleichgesinnte zu treffen. Immer mehr Betroffene gründen daher eigene Gruppen.
Queerer Rugbyclub

Besonderes Jubiläum in England

In England feiert ein LGBTIQ+-Rugbyclub zehnjähriges Bestehen und setzt damit ein besonderes Zeichen für mehr queere Sichtbarkeit im „Männersport“.
Gefährliche Jugendzeit

Kindeswohlgefährdungen nehmen zu

Kindeswohlgefährdungen haben in Deutschland erneut stark zugenommen, insbesondere davon betroffen sind LGBTIQ+-Jugendliche.
Mord in Hollywood

Harry und Sally-Regisseur und Frau

Regisseur Rob Reiner und seine Ehefrau Michele Singer wurden ermordet – beide unterstützten tatkräftig Schwule und Lesben. Tatverdächtig ist ihr Sohn.
Aktion „I Am Not Propaganda“

Weltweit Proteste gegen Hass-Gesetz

Am vergangenen Wochenende demonstrierten vor zahlreichen Botschaften aus Kasachstan Menschen gegen das geplante Anti-LGBTIQ+-Gesetz im Land.
Proteste in Budapest

Kritik an Ministerpräsident Orbán

Ein Skandal erschüttert Ungarn: Über 50.000 Menschen forderten am Wochenende den Rücktritt von Ministerpräsident Viktor Orbán.
Nouripour kritisiert FIFA

Debatte um Pride-Spiel 2026

Bundestags-Vizepräsident Nouripour kritisierte die FIFA und sagte zum Pride-Spiel 2026 zwischen Iran und Ägypten: Die „Mullahs“ müssten das aushalten.
Strafe, weil er CSD zuließ?

Anklage gegen Gergely Karácsony

Der Bürgermeister von Budapest sieht sich mit strafrechtlichen Ermittlungen konfrontiert, weil er die Pride-Parade im Juni 2025 ermöglicht hat.
Vorurteile im Kampf gegen HIV

Religiöser Hass in Uganda

Christliche Kirchen verhindern aus Homophobie in Uganda die Unterstützung von Menschen mit HIV, wie die jüngste UNAIDS-Studie belegt.