Direkt zum Inhalt
Trauer in Sydney
Rubrik

Trauer in Sydney Die australische Gay-Community trauert - Eselpinguin Sphen stirbt und lässt seinen Partner Magic zurück

ms - 22.08.2024 - 10:00 Uhr

Große Trauer in Australien – der schwule Pinguin Sphen starb in dieser Woche,  wie das Sydney Sealife Aquarium heute mitteilte. Sphen und sein Partner Magic waren in den letzten Jahren international bekannt geworden, unter anderem auch durch die Netflix-Sitcom „Atypical“. 

Zwei schwule Pinguin-Väter 

„Die Mitarbeiter des Sealife Sydney Aquariums sind untröstlich über die Nachricht, dass Sphen, eine Hälfte des berühmtesten und beliebtesten Eselspinguin-Paares der Welt, leider verstorben ist“, teilte das Aquarium in einer Erklärung mit.

Sphen war der ältere Partner des gleichgeschlechtlichen Pinguinpaares und starb kurz vor seinem 12. Geburtstag. Die beiden Tiere waren nicht nur die Lieblinge des Sealife Aquariums in Sydney, sondern sorgten immer wieder international weltweit für Schlagzeilen, beispielsweise, als das Paar gemeinsam auch andere Küken aufzog. 

Im Jahr 2018 sorgten die beiden männlichen Eselspinguine erstmals für Aufsehen, als sie gemeinsam ein Nest aus Kieselsteinen bauten. Erst waren die Zoowärter begeistert, bald darauf die ganze Welt. Sie brachten schließlich auch tatsächlich mehrere Küken zur Welt, Sphengic im Jahr 2018 und Clancy zwei Jahre später. Die lebenden Eier hatten sie zuvor von anderen Pinguinpaaren zum Ausbrüten erhalten.

Ikonen für die Gay-Community

Die schwule Community in Australien liebte „ihr“ Pinguin-Paar und ehrte es mit einem eigenen Umzugswagen bei der Mardi Gras Parade in Sydney. Ebenso zu sehen waren die zwei Tiere in der beliebten Netflix-Sitcom „Atypical“. „Sphen und Magic teilten eine Bindung, die sich von der der meisten anderen Pinguinpaare unterscheidet - man konnte sie sogar außerhalb der Brutsaison zusammen antreffen, was für Eselspinguine einzigartig ist“, so ein Sprecher des Aquariums weiter. 

Der Generaldirektor des Aquariums, Richard Dilly, erklärte nach dem Tod von Eselpinguin Sphen, durch die Berühmtheit des Paares sei es möglich gewesen, wichtige Botschaften über Naturschutz, Plastikverschmutzung, globale Erwärmung und die Bedeutung des Schutzes wild lebender Pinguine durch Spendeninitiativen zu vermitteln. „Das Team konzentriert sich jetzt auf Magic, der sich bald auf seine erste Brutsaison ohne Sphen vorbereiten wird“, so Dilly weiter. Magic wird im November neun Jahre alt. 

Herzzerreißender Abschied im Zoo 

Um ihm klarzumachen, dass sein Partner verstorben war und ihm über den Verlust hinweg zu helfen, hatten die Mitarbeiter Magic zu Sphen gebracht, damit er verstehen konnte, dass sein Partner nicht zurückkehren würde, so das Aquarium weiter. „Er begann sofort zu singen, was von der Kolonie auf wunderbare Weise erwidert wurde.“ 

Sphen und Magic waren dabei nicht das erste gleichgeschlechtliche Pinguinpaar, das Küken ausbrütete und international Berühmtheit erlangte. Zuvor machten die beiden männliche Zügelpinguine Roy und Silo im New Yorker Zoo Schlagzeilen. Im Berliner Zoo wurden die zwei schwulen Pinguin-Paare Z und Vielpunkt sowie später auch Skipper und Ping zu Besucherlieblingen.   

Auch Interessant

Sparkurs Berlin

Diversität besonders betroffen?

Berlin muss sparen - überproportional betroffen seien nun aber von den Einsparungen Diversitäts-Projekte, kritisieren Berliner Kulturanbieter.
Eklat beim Klimagipfel

Keine Frauenrechte wegen Homophobie

Eklat beim Klimagipfel: Der Vatikan verbündete sich offenbar mit homophoben Staaten, damit homosexuelle Frauen nicht geschützt werden.
Differenzen bei der Akzeptanz

Schweizer und die LGBTI*-Community

Mehr Zuspruch für Homo- und Bisexuelle, eher Ablehnung bei Trans- und nicht-binären Menschen - so die Ergebnisse einer neue Befragung der Schweizer.
Augen zu bei US-Hassverbrechen

Warum werden Theaterstücke zensiert?

Zensur an US-Schulen: Immer öfter wird offenbar versucht, das Theaterstück über den Mord an dem schwulen Studenten Matthew Shepard zu verhindern.
E-Zigaretten bei LGB

Trend bei Schwulen und Bisexuellen

Homo- und Bisexuelle in den USA greifen überdurchschnittlich oft zur E-Zigarette, warnen jetzt US-Experten. Die Frage ist, warum?
Rotstift bei Lambda Berlin

Queere Organisation schlägt Alarm

Das Jugendnetzwerk Lambda in Berlin schlägt Alarm: Die geplanten Kürzungen der Stadt bedrohen demnach die Existenz des Vereins für LGBTI*-Jugendliche.
Skandalfall P. Diddy

Neue Vergewaltigungsvorwürfe

Der Skandal um US-Rapper P.Diddy weitet sich aus, immer mehr Männer und Frauen berichten von äußerst brutalen Vergewaltigungen.