13 Jahre Haft TV-Produzent muss wegen Netflix-Animationsserie ins Gefängnis
Erneut zeigt Saudi-Arabien in puncto Homosexualität keine Gnade: Ein Gericht verurteilte jetzt den Landsmann und TV-Produzent Abdulaziz Almuzaini zu einer Haftstrafe von 13 Jahren. Grund dafür ist seine Netflix-Animationsserie „Masameer County“, die versuchte, humorvoll ironisch mit Themen wie Homosexualität und dem Islamischen Staat umzugehen.
Bitte um Gnade
Nach Auffassung der Richter förderte Almuzaini in den zwei Staffeln sowie einem Film damit homosexuelle sowie auch terroristische Handlungen in Saudi-Arabien, zudem habe er das arabische Regime verspottet. Nebst der hohen Haftstrafe verhängte das Gericht auch ein Ausreiseverbot für weitere 13 Jahre. Almuzaini machte via X auf seine missliche Lage aufmerksam und erklärte, er habe bereits sein Animations-Studio schließen müssen und hoffe nun auf Gnade seitens Kronprinz Mohammed bin Salman. Die Regierung reagierte bisher auch auf Rückfrage der Nachrichtenagentur AFP nicht auf den Fall.
Todesstrafe im Fußballland
Saudi-Arabien bestraft bis heute Homosexualität mit lebenslangen Gefängnisstrafen, tausenden Peitschenhieben oder auch der Todesstrafe. Zudem ist ebenso Folter nach der Scharia erlaubt und wird praktiziert. Im Jahr 2034 soll im Land die Fußballweltmeisterschaft ausgetragen werden, zahlreiche Menschenrechts- und LGBTI*-Organisationen kritisierten mehrfach die Vergabepraxis der FIFA scharf – bisher ohne jeden Erfolg.