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Ermittlungen nach Attacke
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Ermittlungen nach Attacke LGBTI*-Theaterschauspieler wurden in Heidelberg mit Steinen beworfen

ms - 02.07.2024 - 10:00 Uhr

In Heidelberg ermittelt jetzt die Polizei sowie die Staatsanwaltschaft nach einem Angriff auf mehrere Künstler des Queer-Festivals – drei junge Darsteller des Performance Theaters waren nach der Aufführung des Musicals „Lila Nacht“ angegriffen worden. Die mutmaßlichen Täter sind fünf Jugendliche im Alter von 16 bis 18 Jahren. 

Hausdurchsuchung bei den Tätern

Der Vorfall selbst ereignete sich bereits Ende Mai, Details gab die Staatsanwaltschaft Heidelberg sowie das Polizeipräsidium Mannheim jetzt bekannt. Als Tatverdächtige wurden fünf Jugendliche benannt, vier Jungs und eine Mädchen, allesamt im Alter von 16 bis 18 Jahren. Weitere Einzelheiten zu dem möglichen Motiv oder den Hintergründen gibt es derzeit nicht. Die Kriminalpolizei durchsuchte bereits die Wohnungen der mutmaßlichen Täter und stellte dabei auch Handys sicher, die aktuell ausgewertet werden. Anscheinend haben die Täter ihre Angriffe auf die Musicaldarsteller selbst gefilmt.  

Angriffe mit Steinen

Nach den bisherigen Ermittlungen wurden die drei Theaterschauspieler nach der Aufführung zunächst verbal attackiert, offenbar wurden sie dabei auch immer wieder aufgrund ihrer sexuellen Orientierung beleidigt und beschimpft. Schließlich sollen die jugendlichen Täter die Künstler mit Steinen und Feuerzeugen beworfen und schlussendlich auch direkt körperlich angegriffen haben. Schwer verletzt wurden bei den Angriffen glücklicherweise niemand. 

Die Hinweise verdichten sich allerdings, dass es sich bei dem Überfall um eine homophobe Attacke gehandelt haben könnte. Ob das LGBTI*-Musical dabei der Auslöser für die Gewalttaten war, ist nicht klar. In dem Stück „Lila Nacht“ werden die Zuschauer in das homosexuelle und queere Berlin der 1920er Jahre entführt. Dabei werden neun unterschiedliche Personen dargestellt, die zwischen Liebe und den politischen Umbrüchen jener Zeit hin- und hergerissen sind. Das Theater erteilte inzwischen auch ein Hausverbot gegen die mutmaßlichen Täter.   

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