Hohe Gefahrenlage Die LGBTI*-Community wird besonders von Rechtsextremen und Islamisten angegriffen
Die Gefahr für die LGBTI*-Community in Deutschland durch Bedrohungen seitens Islamisten und Rechtsextremen ist größer geworden – zu diesem Schluss kommt der neue Bericht des Bundesamtes für Verfassungsschutz. Heute Mittag wurde das Papier von Bundesinnenministerin Nancy Faeser (SPD) und dem Verfassungsschutzpräsidenten Thomas Haldenwang (CDU) in Berlin vorgestellt.
Rechtsextremisten und Islamisten
Dabei ist auch die Gefahrenlage durch Linksextremisten weiter angestiegen, zudem vermerkt der Bericht auch ein Gefahrenpotenzial durch Antisemitismus und Israelfeindlichkeit. Das größte Gefährdungspotenzial sieht die Behörde allerdings nach wie vor von rechtsextremer Seite, gerade hier würden die Agitatoren aggressiver, wenn es zum Beispiel um die sexuelle Orientierung geht. „Sie sehen Heterosexualität und die Vorstellung einer damit verbundenen 'traditionellen Kernfamilie' als biologisch 'natürlich' und somit alternativlos an“, so der Bericht.
Mit Blick auf Islamisten hält der Verfassungsschutz ebenso die hohe Gefahrenlage fest: „Sexuelle und geschlechtliche Vielfalt, wie sie in pluralistischen Gesellschaften eingefordert und gelebt wird, insbesondere Homosexualität und Transidentität, wird von allen islamistischen Ideologien mehr oder weniger explizit abgelehnt. Vor allem salafistische Geistliche haben sich ausdrücklich gegen die als 'Unzuchtsverbrechen' gebrandmarkte, ausgelebte Homosexualität positioniert.“ Dabei werden nicht nur LGBTI*-Menschen in Deutschland immer wieder angegriffen, sondern auch alle „Muslime, die sich LGBTQ-offen zeigten.“
Brennpunkte Bayern und Berlin
Insgesamt geht die Bundesbehörde von geschätzt rund 40.600 rechtsextremen Personen, 37.000 Linksextremisten sowie etwa 27.200 Islamisten in Deutschland aus. Dabei wurden fast 40.000 Straftaten mit extremistischen Hintergrund ausgewiesen. Rechtsmotivierte Gewalttaten wurden am allermeisten in Bayern festgehalten, linksmotivierte in Nordrhein-Westfalen. Gewalttaten aufgrund einer religiösen oder/und ausländischen Ideologie fanden sich in den allermeisten Fällen in der Regenbogenhauptstadt Berlin.