Direkt zum Inhalt
Appell des US-Präsidenten
Rubrik

Appell des US-Präsidenten Würdigung der LGBTI*-Community zum Pride Monat – und aus Angst vor dem Verlust von Wählerstimmen?

ms - 03.06.2024 - 14:00 Uhr

Zu Beginn des Pride Monats Juni hat sich US-Präsident Joe Biden an die LGBTI*-Community gewandt – einmal mehr beteuerte er dabei, in diesen schwierigen Zeiten zusammenzustehen und nutzte die Veranstaltung auch, um die Leistungen seiner Regierung in puncto LGBTI* hervorzugeben, beispielsweise die Festigung der Homo-Ehe auf Landesebene. Eindringlich lobte er außerdem den Mut von LGBTI*-Menschen, sich zu outen und stolz darauf zu sein, selbst dann, wenn es für sie persönlich gefährlich war, dies zu tun. 

Kampf um Hoffnung und Gleichberechtigung

Die Zeit, in der das Leben, die Erfahrungen, die Kämpfe und die Geschichte von LGBTI* gefeiert werden, helfe auch dabei, „über die Fortschritte nachzudenken, die wir in unserem Streben nach Gleichberechtigung, Gerechtigkeit und Inklusion bisher gemacht haben“, so Biden. In Anspielung auf den Stonewall-Aufstand im Jahr 1969 sagte der Präsident außerdem, dass seit diesem Tag, der eine Art von Katalysator für die LGBTI*-Bürgerrechte gewesen sei, in den USA „mutige LGBTI*-Amerikaner weiterhin bis heute alle Menschen inspirieren und ihnen Hoffnung geben, die nach einem Leben suchen, das dem entspricht, was sie tatsächlich sind.“

Welle der Anti-LGBTI*-Gesetze

Nebst den eigenen Gesetzgebungen für die Community betonte Biden auch die Auswirkungen der fast 600 Anti-LGBTI*-Gesetzvorhaben, die von der Republikanern bisher allein in diesem Jahr landesweit eingebracht worden sind. „Diese Gesetzesentwürfe und Gesetze greifen unsere grundlegendsten Werte und Freiheiten als Amerikaner an: das Recht, man selbst zu sein, das Recht, seine eigenen medizinischen Entscheidungen zu treffen, und das Recht, seine eigenen Kinder aufzuziehen. Einige Dinge sollten niemals aufs Spiel gesetzt werden: Ihr Leben, Ihre Sicherheit und Ihre Würde.“ 

Schlussendlich benannte er auch die Anschläge auf den Club Q 2022 sowie den Pulse Club im Jahr 2016. „Wir machen diese Arbeit hier zu Hause und auf der ganzen Welt deswegen, weil Mitglieder der LGBTI*-Community für die Anerkennung ihrer grundlegenden Menschenrechte weltweit kämpfen und versuchen, ein erfülltes Leben zu führen, frei von hassgetriebener Gewalt und Diskriminierung. Ich rufe die Menschen in den Vereinigten Staaten auf, die Errungenschaften der LGBTI*-Community anzuerkennen, die große Vielfalt des amerikanischen Volkes zu feiern und die Pride-Flagge hochzuhalten“, so Biden abschließend. 

Angst vor Präsidentschaftswahl?

Einige Beobachter der US-Presse werteten Bidens Auftritt auch erneut als Versuch, die LGBTI*-Community geschlossen hinter sich für die Präsidentschaftswahl im November zu vereinen, nachdem Studien aus diesem Jahr zuletzt aufgezeigt hatten, dass LGBTI*-Themen für Homosexuelle in den USA kaum noch eine wahlentscheidende Rolle spielen. Zuletzt brachen auch die Spendengelder der Demokraten ein. 

Auch Interessant

Kurzzeit-Schwule in den USA

Ein neuer Trend unter Hetero-Jungs

Ein neuer Trend greift in den USA um sich: Kurzzeit-Schwule. Was das genau ist? Und warum die Höhe dabei eine besondere Rolle spielt? Wir verraten es!
Kampfansage in Hollywood

Neue Pläne für ein Anti-Woke-Studio

PR-Gag oder mehr? Mel Gibson, Mark Wahlberg und Roseanne Barr arbeiten an einem neuen Filmstudio und wollen der "Woke"-Kultur den Kampf ansagen.
Eine heiße Affäre

Gibt es den typischen Fremdgänger?

Gibt es den typischen Fremdgeher? Wie sieht der aus? Britische Forscher wollten es genauer wissen und sorgten für Wirbel im Vereinigten Königreich.
Frohe Weihnachten?!

Kritik am Weihnachtsgruß

Frohe Weihnachten? Bitte nicht! Wer das wünscht, betreibe christliche Kulturimperialismus. Meint zumindest ein US-Diversity-Experte.
Ist das Coming-Out out?

Der neue Trend der queeren Gen-Z

Ist das Coming-Out out? Veraltet sei es, so einige junge queere Aktivisten, die sich lieber ein “Inviting-In” wünschen - aber was ist das genau?
Haftstrafe für Neonazi

Attentatspläne auf Community

2022 wurde ein schottischer Extremist gefasst, nun endlich folgte die Verurteilung. Der Neonazi wollte LGBTI*-Menschen "mit Blut bezahlen" lassen.
Schutz für LGBTI*-Jugendliche

Paris Hilton feiert neue US-Gesetz

Jahrelang hat sich Paris Hilton für einen besseren Schutz von Jugendlichen in Heimen eingesetzt, jetzt wurde das Gesetz im US-Kongress verabschiedet.
Schwulenhass in Michigan

Attentat auf Homosexuelle geplant

In einer Massenschießerei wollte ein 22-Jähriger Amerikaner so viele Homosexuelle wie möglich töten, durch Zufall konnte er vorab verhaftet werden.