Warnung vor Gender-Ideologie Kriminalisierung von Homosexuellen verstoße indes gegen die Menschenwürde, so Franziskus weiter
In seiner finalen Grundsatz-Erklärung zur Menschenwürde betont Papst Franziskus in diesen Tagen die Würde von Homosexuellen und warnt dabei verstärkt vor der Gender-Ideologie als eine „sehr gefährliche ideologische Kolonisierung“, da diese mit „ihrem Anspruch, alle gleich zu machen, die Unterschiede auslöscht.“
Biologische Elemente nicht ignorieren
Konkret heißt es in der Erklärung „Dignitas infinita“ (Unendliche Würde) weiter, dass die Gender-Ideologie vorschreibe, dass Menschen über sich selbst verfügen könnten, ungeachtet von der „grundlegenden Wahrheit des menschlichen Lebens“. Explizit nimmt Papst Franziskus dabei auch Stellung zur Debatte um die Anzahl der Geschlechter – die Gender-Theorie leugne dabei den größtmöglichen Unterschied zwischen Lebewesen. Dabei betont das Oberhaupt der katholischen Kirche den notwendigen Respekt, vor dem eigenen Körper wie auch vor dem anderer Personen, und bekräftigt die Zweigeschlechtlichkeit von Menschen.
Die Gender-Ideologie „stellt eine Gesellschaft ohne Geschlechterdifferenz in Aussicht und höhlt die anthropologische Grundlage der Familie aus.“ Es sei daher inakzeptabel, „dass einige Ideologien dieser Art, die behaupten, gewissen und manchmal verständlichen Wünschen zu entsprechen, versuchen, sich als einzige Denkweise durchzusetzen und sogar die Erziehung der Kinder zu bestimmen.“
Deshalb seien alle Versuche abzulehnen, die den Hinweis auf den unaufhebbaren Geschlechtsunterschied zwischen Mann und Frau verschleiern, gerade weil es „biologische Elemente gibt, die man unmöglich ignorieren kann.“ Nur wenn jede menschliche Person diesen Unterschied in Wechselseitigkeit erkennen und akzeptieren kann, wird sie fähig, sich selbst, ihre Würde und ihre Identität voll zu entdecken, so die päpstliche Schrift weiter.
Nein zu Geschlechtsumwandlungen
Klar positioniert sich Franziskus dann auch zum Thema Geschlechtsumwandlung, den die Kirche grundsätzlich ablehnt. Solche Eingriffe würden die „einzigartige Würde“ von Menschen bedrohen, man müsse sich so „akzeptieren und respektieren“, wie man erschaffen worden sei. Eine Ausnahme macht der Papst für intersexuelle Menschen, hier seien medizinische Behandlungen zur Behebung von genitalen Anomalien keine Geschlechtsumwandlung im eigentlichen Sinne und daher erlaubt.
Würde und Respekt für Homosexuelle
Mit Blick auf Schwule und Lesben erklärte Papst Franziskus weiter: „Die Kirche möchte vor allem bekräftigen, dass jeder Mensch, unabhängig von seiner sexuellen Orientierung, in seiner Würde geachtet und mit Respekt aufgenommen werden soll und sorgsam zu vermeiden ist, ihn in irgendeiner Weise ungerecht zurückzusetzen oder ihm gar mit Aggression und Gewalt zu begegnen.“
Aus diesem Grund müsse es als Verstoß gegen die Menschenwürde angeprangert werden, dass „mancherorts nicht wenige Menschen allein aufgrund ihrer sexuellen Orientierung inhaftiert, gefoltert und sogar des Lebens beraubt werden.“ So erfreulich klar sich Papst Franziskus damit gegen die Kriminalisierung von Homosexuellen wie beispielsweise zuletzt in Uganda ausspricht, so sehr boykottiert der Vatikan bis heute die Möglichkeit von gleichgeschlechtlichen Ehen, auch wenn sich die katholische Kirche Ende letzten Jahres unter bestimmten Bedingungen für die Segnung von homosexuellen Menschen ausgesprochen hatte – immer unter dem Vorsatz, damit nicht die Beziehung oder Ehe von Schwulen und Lesben gutzuheißen.