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Zwei tote Journalisten

Zwei tote Journalisten Schwuler Bruder erhebt schwere Vorwürfe

ms - 12.12.2022 - 10:00 Uhr
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Was passiert gerade in Katar? Diese Frage stellen sich aktuell immer mehr Journalisten, nachdem zunächst ihr US-Kollege Grant Wahl im Alter von nur 48 Jahren während des Viertelfinal-Spiels Argentinien gegen Holland am vergangenen Freitag auf der Pressetribüne starb. Wahl hatte sich immer wieder für die Rechte der LGBTI*-Community stark gemacht, sein eigener Bruder ist homosexuell. Nun starb ein zweiter Journalist aus bisher unbekannten Gründen.

Morddrohungen gegen Journalisten

Die Spekulationen mehren sich, dass es sich in einem oder in beiden Fällen nicht um natürliche Tode gehandelt haben könnte – einen Beweis für diese Behauptungen gibt es allerdings nicht. Der US-Journalist Wahl hatte bereits Tage zuvor erklärt, dass er gesundheitliche Probleme habe, er sprach von zu viel Stress und einer möglichen Bronchitis. Nach der Einnahme von mehreren Medikamenten war es ihm aber offensichtlich zunächst besser gegangen, bevor er am Freitagabend im Pressebereich des Lusail-Stadions kollabierte und verstarb.

Warum starb der Journalist?

Sein schwuler Bruder Eric Wahl erhob derweil online schwere Vorwürfe gegen das homophobe Gastgeberland Katar und erklärte in einem Video: „Mein Bruder war gesund. Er hat mir erzählt, dass er Morddrohungen erhält. Ich glaube nicht, dass er einfach gestorben ist. Ich glaube, er wurde umgebracht.“ Der Journalist war unter anderem bereits im November für eine halbe Stunde von den katarischen Behörden festgehalten worden, weil er ein T-Shirt in Regenbogenfarben als Zeichen der Solidarität mit der Gay-Community getragen hatte.

Todesursache unklar

Jetzt wurde bekannt, dass nur Stunden nach dem Tod von Wahl, der offiziell als tragischer Unfall eingestuft wird, der Fotojournalist Khalid al-Misslam vom katarischen Nachrichtensender Al Kass TV ebenso vor Ort während der Berichterstattung der Fußballweltmeisterschaft verstorben ist. Die Ursache für seinen Tod ist noch völlig unklar, so der Spiegel online. Der katarische Nachrichtensender Gulf Times sprach der Familie ihr Beileid aus.

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