Direkt zum Inhalt
Zeichen der Hoffnung
Rubrik

Zeichen der Hoffnung Neuer Community-Treffpunkt und Mahnmal nach Amoklauf in Colorado Springs

ms - 27.10.2023 - 11:00 Uhr

Es ist ein Zeichen der Hoffnung – rund elf Monate nach dem Amoklauf im Nachtclub Q in Colorado Springs im US-Bundesstaat Colorado hat der Eigentümer nun bekannt gegeben, dass der Club rund 6,5 Kilometer entfernt erneut eröffnet wird. Klares Ziel ist es dabei, erneut einen Treffpunkt für die LGBTI*-Community zu schaffen – in der Region sind diese sehr selten.  

Neuer Treffpunkt für Community

Bereits im Frühjahr dieses Jahres hatte der Betreiber bekundet, diesen Schritt gehen zu wollen, nun ist der Entschluss sicher, allerdings an neuer Stelle. Eigentümer Matthew Haynes hatte dazu erklärt: „Vor 20 Jahren kämpfte ich in einer deutlich anderen Zeit als heute in unserem Land dafür, dass unsere Community einen sicheren Ort bekommt, an dem sie sich versammeln und austauschen kann. Seit zwei Jahrzehnten halten wir die Türen offen und bieten allen Menschen, unabhängig von ihrer geschlechtlichen Identität oder der Frage, wen sie lieben, einen Platz an, wo sie sich zugehörig fühlen können. Wir freuen uns darauf, jetzt wieder als eine Community zusammenzukommen!“ Unter dem Namen „The Q“ wird der Club nun im Satellite Hotel in Colorado Springs neu eröffnet.

Das alte Q-Team kommt erneut zusammen

Dabei bekräftigt das Management weiter: „Wir sind uns darüber im Klaren, dass der Club Q und die Community nie ein Gebäude oder ein Ort war. Sie besteht aus Zehntausenden von Menschen aus allen Gesellschaftsschichten, die zusammenkommen, um Liebe und Akzeptanz zu feiern. Die Club Q-Gemeinschaft hat mit Kraft und Ausdauer weitergemacht, auch wenn die Türen geschlossen blieben.“

Des Weiteren erklärte das Management, dass der Club von den Überlebenden der Schießerei verwaltet und betrieben wird, alle ehemaligen Mitarbeiter des Schwulenclubs wollen ebenso zurückkehren. Zwei der Opfer des Amoklaufs waren Angestellte gewesen. Zudem soll am Ort des Geschehens direkt eine dauerhafte Gedenkstätte errichtet werden, aktuell befindet sich das Projekt in der finalen Genehmigungsphase, bevor der Bau beginnen kann.

Erst vor wenigen Tagen war bekannt geworden, dass auch im Zuge des Amoklaufs in Orlando, Florida, 2016 im Club Pulse der Ort nach internen Streitigkeiten zwischen Stiftung und Eigentümerin nun endlich auch zu einer dauerhaften Gedenkstätte werden soll – damals waren dort 49 LGBTI*-Menschen von einem Islamisten erschossen worden. Es ist bis heute der folgenschwerste Anschlag auf die LGBTI*-Community in der amerikanischen Geschichte.

Lebenslange Haft für Attentäter

Die Community im US-Bundesstaat Colorado zeigte sich indes online dankbar darüber, bald wieder mit „The Q“ einen neuen Treffpunkt zu haben in der Region – zugleich ein Mahnmal für die fünf ermordeten LGBTI*-Menschen. Im November letzten Jahres hatte der nicht-binäre Anderson Lee Aldrich (23) mit einem Sturmgewehr und einer Handfeuerwaffe fünf Menschen im beliebten Schwulenclub getötet und 17 weitere Besucher teils lebensgefährlich verletzt. Im Juni dieses Jahres wurde er vor Gericht schlussendlich schuldig befunden und zu einer lebenslangen Haftstrafe ohne die Möglichkeit einer frühzeitigen Entlassung verurteilt.

Auch Interessant

Schwules Beziehungsdrama

Grausamer Mordfall an der Uni

Ein anstehender Prozess sorgt in Mississippi für Entsetzen: Tötete ein christlicher US-Student seinen heimlichen Freund aus Angst vorm Coming-Out?
Grindr-Masche in Irland

Brutaler Angriff auf drei Schwule

Ein 24-jähriger Mann aus Dublin soll drei schwule Männer mittels Grindr in die Falle gelockt, mit dem Tod bedroht und brutal ausgeraubt haben.
Klage gegen Schwulenclub Q

Amoklauf kommt erneut vor Gericht

Hinterbliebene und Opfer sind heute am 2. Jahrestag des Amoklaufs im Gay-Club Q in Colorado vor Gericht gegangen. Wurde fahrlässig gehandelt?
One Tree Hill-Star verstorben

Paul Teal stirbt mit 35 Jahren

Der "One Tree Hill"-Schauspieler und Liebling vieler schwuler Fans, Paul Teal, ist im Alter von 35 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs verstorben.
Spektakulärer Prozessbeginn

EU-Menschenrechtsklage gegen Ungarn

Der größte Menschenrechtsprozess in der Geschichte der EU startet heute: Angeklagt ist das Anti-Homosexuellen-Gesetz aus Ungarn.
Druck auf den DFB

Stimmt der Verein für Saudi-Arabien?

Menschenrechte oder Fußballrubel - was ist für den DFB wichtiger? Amnesty International will die Vergabe der WM 2034 an Saudi-Arabien verhindern.
Lebenslange Haft

Schwulenmörder kommt nicht mehr frei

Der Mörder des damals 19-jährigen schwulen US-Studenten Blaze Bernstein wurde nun verurteilt: Lebenslange Haft für seinen ehemaligen Mitstudenten.