Warnung vor Affenpocken Von Mpox gehe eine „zunehmende Bedrohung“ aus!
Der Berliner Virologe Christian Drosten hat heute vor dem Affenpockenvirus gewarnt – aktuell sei der Erreger in Deutschland zwar nicht besonders aktiv, das könne sich aber schnell ändern, so der Experte gegenüber der Funke Mediengruppe. Damit schließt sich Drosten den Warnungen der Weltgesundheitsorganisation WHO sowie auch der Deutschen Aidshilfe (DAH) an – beide Verbände fordern gerade Risikogruppen wie schwule Männer dazu auf, sich noch vor der Pride-Saison in diesem Jahr gegen Mpox impfen zu lassen. Die DAH bekräftigte zudem, dass der Virus „gekommen sei, um zu bleiben!“
Verläufe könnten an Radikalität zunehmen
„Wir wissen aus der Geschichte, dass andere Pockenvirus-Infektionen mit milden Verläufen begannen und sich dann in der Anpassung an den Menschen verstärkt haben.“ Eine ähnliche Situation befürchtet Drosten jetzt auch beim Affenpockenvirus in Deutschland. Bisher wurden in der Bundesrepublik offiziell rund 3.700 Fälle seit dem Ausbruch vor einem Jahr registriert – die Dunkelziffer könnte dabei nach Angaben der DAH deutlich höher liegen. Dabei verbreitete sich das Virus beinahe ausschließlich in der Gay-Community durch sexuelle Kontakte – nebst Spanien und Großbritannien war Deutschland 2022 eines jener Länder mit den meisten Fällen außerhalb des Ursprungslandes Afrika, rund die Hälfte davon allein in Berlin.
Gay-Community verhinderte größere Ausbreitung
Nachdem es anfangs zu Engpässen beim Impfstoff gekommen war, ließen sich ab August letzten Jahres immer mehr schwule und bisexuelle Männer gegen das Virus impfen – ein lobenswertes Vorgehen, wie Drosten findet. Die Lage in Deutschland sei vor allem auch deswegen weitestgehend derzeit ruhig, weil „in der Community, in der die meisten Fälle auftraten, also unter Männern, die Sex mit anderen Männern haben, ein großes Bewusstsein für die Gefährdung entstanden ist“, so Drosten weiter. Grundsätzlich könne das Virus aber gleichermaßen alle Menschen befallen. Zuletzt zeigte eine britische Studie im Februar dieses Jahres auf, dass Mpox gerade bei Menschen mit HIV und niedrigen CD4-Zahlen “sehr tödlich“ sein kann - die Sterblichkeitsrate liegt hier bei 15 Prozent.