Direkt zum Inhalt
Polens oberster Rabbi ist gegen LGBTI*-freie Zonen // © Cezary Piwowarski_Wikipedia

Verstoß gegen jüdisches Gesetz Polens oberster Rabbi ist gegen LGBTI*-freie Zonen

co - 06.09.2021 - 13:00 Uhr
Loading audio player...

Rabbi Michael Schudrich leitet die jüdische Gemeinde in Polen seit 2004. Er war an der „jüdischen Renaissance“ des Landes maßgeblich beteiligt. In der Serie „Pride in die Livingroom“ der israelischen LGBTI*-Organisation The Aguda sprach er sich jetzt gegen LGBTI*-Hass aus.

Jemanden auszugrenzen ist falsch

Seit 2019 deklarieren sich immer mehr polnische Gemeinden als frei von „LGBTI*-Ideologie“. Der Rabbi findet das nicht richtig: „So weit ich es beurteilen kann, verstößt das gegen die Halacha“, das jüdische Gesetz. „Die Halacha ist natürlich nicht dafür verantwortlich, was die Städte in Polen tun. Doch so wie ich als orthodoxer Rabbi das Judentum verstehe, ist, dass sich jeder Jude in einer Synagoge wohlfühlen sollte.“

Jüd*innen sollten sich engagieren

Laut PinkNews erklärte der Rabbi weiter: Alle Jüd*innen seien willkommen und wer ihnen sage, dass sie es nicht sind, der liege falsch. Bei der jüdischen Einheit ginge es nicht darum, sich in allem einig zu sein. Es ginge darum, zu feiern, dass „wir alle zusammen jüdisch sind“. Jüd*innen sollten sich stets für Menschenrechte einsetzen: „Wir Juden beschweren uns immer, dass wir Antisemitismus erfahren, dass die Nicht-Juden sich nicht für uns einsetzen. Das heißt, dass wir eine besondere Verantwortung dafür haben, uns für jeden einzusetzen, der diskriminiert wird.“

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Neue Richtlinien beim Dating

Großbritannien verschärft Regeln

Wer ab heute in Großbritannien eine schwule Dating-App öffnen will, braucht eine Altersverifikation - auch als Tourist. Ein Vorbild für Deutschland?
Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.
Regenbogen über dem Bundesrat

Pride-Flagge wird zum CSD gehisst

Der Streit geht weiter: Der Bundesrat wird zum Berliner CSD die Regenbogenfahne hissen - anders als am Bundestag.
Freiheit für Hernández Romero

125 Tage im Foltergefängnis

Der schwule Maskenbildner Andry Hernández Romero ist frei! Die USA hatte ihn zuvor ohne Prozess in ein Foltergefängnis nach El Salvador abgeschoben.
Peter Schmidt ist tot

Hamburger Designer von Weltruf

Das lila Design von Milka oder ikonische Parfümflakons: In seiner Wahlheimat Hamburg verstarb der schwule Star-Designer Peter Schmidt mit 87 Jahren.
Besserer Schutz im Club

Awareness-Konzept in Wien

40 % der Wiener fühlen sich unsicher beim Clubbing, gerade auch queere Menschen. Ab 2026 wird ein Awareness-Konzept bei Events deswegen zur Pflicht.
Urteil mit großer Bedeutung

Präzedenzfall für US-Queers?

Ein Gericht in Kanada setzte vorerst die Ausweisung eines queeren US-Bürgers aus. Begründung: In den USA könnte es nicht mehr sicher für LGBTIQ* sein.
Hass-Kampagne in der Türkei

Perfide Umfrage in der Bevölkerung

Die Türkei geht mit immer extremeren Mitteln gegen die Community vor, jetzt soll eine perfide Befragung der Bevölkerung den Hass auf LGBTIQ+ befeuern.