Verschuldete Homosexuelle Jeder verschuldete Mann hat durchschnittlich ein Minus von 32.000 Euro in der Kasse
Finanzielle Sorgen in der LGBTI*-Community – ein Thema, das bis heute vielerorts ein Tabu darstellt oder schlicht nicht in das Klischeebild des allzeit gut verdienenden schwulen Mannes oder des homosexuellen Power-Paares passt, der berühmten DINK-Community (Double Income No Kids). Die neusten Daten des Bundesamtes für Statistik zeigen indes jetzt auf: Auch in der LGBTI*-Community sind Finanzprobleme keine Seltenheit.
Schulden bei schwulen Männern
Besonders leiden darunter offenbar Singles. Mehr als jede zweite Person (51%), die im Jahr 2023 die Hilfe einer Schuldnerberatungsstelle in Anspruch genommen hat, lebt allein. Die durchschnittliche Verschuldung betrug dabei pro Person fast 30.000 Euro.
Besonders betroffen sind demnach Männer, also mit Blick auf die Statistik auch schwule Männer – etwa jeder fünfte Schwule lebt alleine. 61 Prozent der überschuldeten Singles sind Männer. Blickt man nur auf sie, zeigt sich, die Herren tragen im Durchschnitt sogar eine Schuldenlast von fast 32.000 Euro mit sich herum. Auch in puncto Schuldentilgung brauchen Männer im Schnitt deutlich länger als Frauen, schuldenfrei sind Männer zumeist erst nach 28 Monaten.
Warum verschulden wir uns?
Doch warum verschulden sich alleinstehende Männer so oft in Deutschland? Hauptauslöser sind entweder eine Sucht, eine längere Krankheit oder ein Unfall. Knapp jeder fünfte Mann beklagt daraufhin auch den Verlust seines Arbeitsplatzes, deutlich mehr als beim Gesamtdurchschnitt.
Offene Rechnungen häufen die meisten Schuldner übrigens gegenüber den gesetzlichen Renten- und Krankenversicherungsträgern, der Bundesagentur für Arbeit sowie gegenüber Telekommunikationsunternehmen an (49%). Erst danach folgen Schulden bei Gewerbetreibenden oder beim Versandhandel. Finanzielle Probleme existieren also durchaus auch in der LGBTI*-Community mit einem besonderen Schwerpunkt bei schwulen Männern.