Vergewaltigung beim CSD Offenbar kam es zu mehreren sexuellen Übergriffen am CSD-Tag in Hannover!
Schrittweise kommen immer mehr Fälle von LGBTI*-feindlicher Gewalt rund um den CSD am vergangenen Pfingstwochenende in Hannover ans Licht – gegenüber der Hannoverschen Allgemeinen erklärte nun Cora Weiler vom Verein „andersraum“, es sei am Rande der Demonstration auch zu einer Vergewaltigung gekommen. Zuvor hatten Vereinsmitglieder bei der Kundgebung für die bisher zwei bekannten queeren Opfer am vergangenen Sonntag bereits erklärt, dass es wohl zu mehreren Angriffen auf LGBTI*-Menschen gekommen sei.
Vergewaltigung nahe der Oper
Zunächst war nur der brutale Angriff auf zwei queere Menschen im Alter von 17 und 18 Jahren publik geworden, die auf dem Weg zum Hauptbahnhof nach dem CSD von zwei minderjährigen Jugendlichen niedergeschlagen und ausgeraubt worden waren – sie kamen mit Verletzungen ins Krankenhaus. Dies sei laut der Hannoverschen Allgemeinen aber nur „die Spitze des Eisbergs“ gewesen.
Mehrfach soll es zu Attacken, Anfeindungen und sexuellen Übergriffen gekommen sein. Besonders schwer wiegen dabei offensichtlich zwei Taten am Opernplatz, hier sei eine Frau nahe der Oper auch vergewaltigt worden. Das Opfer habe sich anschließend beim Arbeiter-Samariter-Bund gemeldet, der umgehend die Polizei verständigte. Im zweiten Fall wurde eine „weiblich gelesene Person“ laut Weiler begrapscht.
Zerrissene Regenbogenfahnen und Eierwerfer
Gegenüber der Zeitung hält die CSD-Mitorganisatorin weiter fest, dass in den Abendstunden viele Menschen zum Opernplatz gekommen seien, die nichts mit der LGBTI*-Community zu tun gehabt haben: „Es wurde viel gestarrt, und es gab abwertende Kommentare“. Wie so oft in diesen Fällen wurden dabei die meisten verbalen Angriffe offenbar noch gar nicht der Polizei gemeldet – bisher haben die Beamten Taten im mittleren zweistellen Bereich festgehalten.
Mehrfach sollen auch Regenbogenflaggen zerrissen worden und das CSD-Team sowie Teilnehmer von Anwohnern mit Eiern beworfen worden sein. Als erstes Resümee wolle man nach Angaben der CSD-Organisatoren im kommenden Jahr nun das Sicherheitskonzept noch einmal verschärfen. Oberbürgermeister Belit Onay hatte bereits am Sonntag während der Kundgebung erklärt: „Wir wünschen uns eine tolerante Stadt, aber leider haben wir wieder gesehen, dass das nur auf einen Teil der Stadt zutrifft.“