US-Präsident verärgert Ex-Trump-Vertraute unterstützt Petition zu Epstein-Akten
Nach wochenlanger Kontroverse im US-Repräsentantenhaus steht die Republikanerin Marjorie Taylor Greene, in der Vergangenheit mit radikaler Rhetorik gegenüber der LGBTIQ+-Community aufgefallen, erneut im Fokus der Öffentlichkeit. Der Auslöser: Ihre Entscheidung, eine Petition zu unterstützen, die das Justizministerium zur vollständigen Offenlegung der so genannten Epstein-Akten verpflichten soll. Mit diesem Schritt brachte sie nicht nur zahlreiche Parteikolleginnen und Parteikollegen gegen sich auf, sondern auch den früheren Präsidenten Donald Trump, der verärgert und öffentlichkeitswirksam auf Distanz ging.
Interner Machtkampf bei den Republikanern
Hintergrund des Streits ist die Forderung nach Transparenz im Fall des verstorbenen Sexualstraftäters Jeffrey Epstein, dessen mögliche Verbindungen zu einflussreichen Persönlichkeiten weiter die Schlagzeilen bestimmen. Greene engagiert sich seit Jahren für eine Veröffentlichung aller unklassifizierten Unterlagen, um insbesondere die Perspektive der betroffenen Frauen in den Vordergrund zu rücken. In einem Interview erklärte sie, der ehemalige Präsident habe sie daraufhin als „Verräterin“ bezeichnet und sie eindringlich davor gewarnt, dass „Menschen zu Schaden kommen“ könnten, sollten diese Akten tatsächlich ans Licht gelangen. Trump habe noch kurz vor ihrem angekündigten Rückzug sein politisches Bündnis mit Greene beendet und sie auf seiner Social-Media-Plattform scharf attackiert.
Zerreißprobe und Spaltungstendenzen
Mit ihrem Schritt setzt sich Greene von einer Parteilinie ab, die in der Öffentlichkeit oft parteiübergreifende Geschlossenheit suggeriert, intern aber zunehmend von Spannungen geprägt ist. Sie schilderte, wie Republikanerinnen und Republikaner hinter verschlossenen Türen anders über Trump sprächen als es nach außen erscheine. Die Themen Epstein und sexualisierte Gewalt dienen dabei als Brennglas für eine breitere politische wie gesellschaftliche Diskussion über Machtmissbrauch und den Umgang damit in den höchsten politischen Kreisen.
„Ich habe für Frauen gekämpft, die im Alter von 14 Jahren vergewaltigt wurden. Der Präsident, für den ich fünf Jahre lang gekämpft habe, nannte mich deshalb eine Verräterin,” erklärte Greene im Interview mit CBS.
Marjorie Taylor Greene kündigte nach heftigen internen Auseinandersetzungen ihren Rücktritt zum Jahresbeginn 2026 an. Einen weiteren Wahlantritt schließt sie aus.