Direkt zum Inhalt
Trauer um Ozzy Osbourne

Trauer um Ozzy Osbourne Die Welt trauert um den „Gottvater des Metal“, der sich jahrzehntelang auch für die LGBTIQ+-Community einsetzte

ms - 23.07.2025 - 10:00 Uhr
Loading audio player...

Die Welt trauert um Metal-Legende Ozzy Osbourne – mit sehr emotionalen Worten nahm nun auch Popstar Elton John Abschied von seinem guten Freund. Der legendäre Black-Sabbath-Frontmann war viele Jahre lang auch ein mutiger Unterstützer der LGBTIQ+-Community und spendete immer wieder auch Geld für Vereine, die sich für Schwule und Lesben einsetzen. Ein besonderes Zeichen setzte Osbourne auch auf dem Höhepunkt der weltweiten Aids-Krise. 

Ally der Community 

Seit den 1980er Jahren setzte er sich immer wieder offen für die Community ein und zeigte sich empört, als sein Gitarrist bei einem Konzert homophobe Bemerkungen machte. Osbourne spendete sozusagen als Entschuldigung eine größere Geldsumme an die Aids Long Beach-Organisation und weitere Gay-Vereine, so die Los Angeles Times. Gerade zum Höhepunkt der Aids-Krise unterstützte er immer wieder die Community. Vehement widersprach er auch der Nutzung seiner Songs durch die homophobe Westboro Baptist Church, die seine Musik während mehrerer Anti-LGBTIQ+-Proteste verwendet hatte. 

Trauer bei Elton John

Ein sehr enger Freund von ihm war viele Jahre lang auch Popstar Elton John – zum Tod von Ozzy Osbourne erklärte er: „Ich bin so traurig über die Nachricht von Ozzy Osbournes Tod. Er war ein lieber Freund und ein großer Wegbereiter, der sich seinen Platz im Pantheon der Rückgötter gesichert hat – eine wahre Legende. Er war auch einer der witzigsten Menschen, die ich je getroffen habe. Ich werde ihn schmerzlich vermissen.“ 

Tod im Kreis der Familie 

Osbourne starb am gestrigen Dienstag im Alter von 76 Jahren im Kreis seiner Familie. „Er war bei seiner Familie und von Liebe umgeben“, so seine Familie im offiziellen Statement. Seit 2019 litt der Musiker an der Parkinson-Krankheit, dazu kam eine schwere Covid-Erkrankung und eine Wirbelsäulenverletzung, die er sich nach einem Sturz zugezogen hatte. Lange Zeit konnte er infolgedessen nicht mehr auftreten. Vor rund zwei Wochen Anfang Juli trat er im Rahmen eine Benefiz-Konzerts ein letztes Mal in seiner Heimatstadt Birmingham sichtlich gerührt vor ein Publikum und sang „Mama, I´m Coming Home“. 

Berühmt wurde der Brite in den 1970er Jahren mit Black Sabbath, heute eine der bekanntesten Heavy-Metal-Bands der Welt – insgesamt stand er über 50 Jahre auf der Bühne. Ab den 1980er Jahren war er auch als Solokünstler sehr erfolgreich und wurde als „Prince of Darkness“ oder „Godfather of Metal“ weltweit gefeiert. In die Geschichte ging er zudem mit einer Aktion 1982 ein, als er einer Fledermaus auf der Bühne den Kopf abbiss – Osbourne war fälschlicherweise davon ausgegangen, es handelte sich um eine Attrappe und nicht um ein echtes Tier. Der Musiker kämpfte jahrelang mit seiner Abhängigkeit von Alkohol und Drogen, die ihn immer wieder in Skandale verwickelte. Er selbst sagte einst dazu: „Ich habe Glück, noch am Leben zu sein, und dessen bin ich mir bewusst. Jedes Mal, wenn ich Drogen nahm, war ich dem Tod nahe.“ Anfang der 2000er Jahre erreichte er zusammen mit seiner Familie mit der Reality-Doku-Serie „The Osbournes“ ein völlig neues Publikum. Einen seiner größten Hits lieferte Osbourne 2002 mit dem Song „Dreamer“ ab.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Ende der Antidiskriminierung

Queere Petition als letzte Rettung?

Die EU hat das geplante Antidiskriminierungsgesetz ad acta gelegt, Kritiker befürchten massive Einschnitte, queere Vereine fordern nun ein Umdenken.
Ermittlung gegen Bürgermeister

Vorgehen nach Budapest Pride

Ungarn macht ernst: Budapests Bürgermeister Gergely Karacsony muss kommende Woche zum Polizeiverhör erscheinen, weil er den CSD möglich machte.
Regenbogen über dem Bundesrat

Pride-Flagge wird zum CSD gehisst

Der Streit geht weiter: Der Bundesrat wird zum Berliner CSD die Regenbogenfahne hissen - anders als am Bundestag.
Freiheit für Hernández Romero

125 Tage im Foltergefängnis

Der schwule Maskenbildner Andry Hernández Romero ist frei! Die USA hatte ihn zuvor ohne Prozess in ein Foltergefängnis nach El Salvador abgeschoben.
Peter Schmidt ist tot

Hamburger Designer von Weltruf

Das lila Design von Milka oder ikonische Parfümflakons: In seiner Wahlheimat Hamburg verstarb der schwule Star-Designer Peter Schmidt mit 87 Jahren.
Besserer Schutz im Club

Awareness-Konzept in Wien

40 % der Wiener fühlen sich unsicher beim Clubbing, gerade auch queere Menschen. Ab 2026 wird ein Awareness-Konzept bei Events deswegen zur Pflicht.
Urteil mit großer Bedeutung

Präzedenzfall für US-Queers?

Ein Gericht in Kanada setzte vorerst die Ausweisung eines queeren US-Bürgers aus. Begründung: In den USA könnte es nicht mehr sicher für LGBTIQ* sein.
Hass-Kampagne in der Türkei

Perfide Umfrage in der Bevölkerung

Die Türkei geht mit immer extremeren Mitteln gegen die Community vor, jetzt soll eine perfide Befragung der Bevölkerung den Hass auf LGBTIQ+ befeuern.
Debatte um Social Media Verbot

Streeck für Jugend-Alterssperre

Suchtbeauftragter Steeck hat sich für ein Verbot von Social Media für Jugendliche unter 16 Jahren ausgesprochen. Queere Vereine sehen das kritisch.