Direkt zum Inhalt
Tiefe Trauer bei Madonna

Tiefe Trauer bei Madonna Die US-Popqueen nimmt Abschied von ihrem verstorbenen schwulen Bruder Christopher

ms - 07.10.2024 - 09:00 Uhr
Loading audio player...

Der nächste Schicksalsschlag für die amerikanische Pop-Ikone Madonna (66): Nachdem zuletzt im Februar 2023 ihr älterer Bruder Anthony mit nur 66 Jahren verstorben war, erlag nun auch ihr jüngerer Bruder Christopher Ciccone mit nur 63 Jahren seinem Krebsleiden. In einem sehr emotionalen Post drückte die Pop-Queen via Instagram ihre tiefe Trauer aus. 

Ein Leben lang anders als erwünscht

„Mein Bruder Christopher ist von uns gegangen. Er war der Mensch, der mir so lange am nächsten stand. Es ist schwer, unsere Bindung zu erklären. Aber sie wuchs aus dem Verständnis heraus, dass wir anders waren und die Gesellschaft uns das Leben schwer machen würde, weil wir nicht dem Status quo folgten. Wir nahmen uns an den Händen und tanzten uns durch den Wahnsinn unserer Kindheit. Tatsächlich war der Tanz eine Art Superkleber, der uns zusammenhielt. Die Entdeckung des Tanzes in unserer kleinen Stadt im Mittleren Westen rettete mich, und dann kam mein Bruder dazu, und es rettete auch ihn. Mein Ballettlehrer, der auch Christopher hieß, schuf einen sicheren Raum für meinen Bruder, damit er schwul sein konnte. Ein Wort, das dort, wo wir lebten, nicht ausgesprochen oder gar geflüstert wurde“, erinnert sich die 66-Jährige Sängerin. 

Tanzen durch den Wahnsinn der Welt

Schlussendlich habe sie den Mut gefunden, nach zu New York zu gehen, um dort Tänzerin zu werden – ihr schwuler Bruder folgte ihr. „Und wieder nahmen wir uns an den Händen und tanzten durch den Wahnsinn von New York City! Wir verschlangen Kunst, Musik und Film wie hungrige Tiere, wir befanden uns im Epizentrum all dieser Dinge, die explodierten. Wir tanzten durch den Wahnsinn der AIDS-Epidemie. Wir gingen zu Beerdigungen, weinten und gingen tanzen. Zu Beginn meiner Karriere tanzten wir gemeinsam auf der Bühne, und schließlich wurde er der Kreativ-Direktor vieler Tourneen. Wenn es um guten Geschmack ging, war mein Bruder der Papst, und man musste den Ring küssen, um seinen Segen zu bekommen.“

Kampf gegen homophobe Hardliner

Dabei betont Madonna auch, dass sie und ihr verstorbener Bruder sich immer und zeitlebens auch den konservativen, homophoben und moralischen Hardlinern entgegenstellen mussten: „Wir trotzten der römisch-katholischen Kirche, der Polizei, der moralischen Mehrheit und allen Autoritätsfiguren, die sich der künstlerischen Freiheit in den Weg stellten! Mein Bruder war direkt an meiner Seite. Er war ein Maler, ein Dichter und ein Visionär. Ich bewunderte ihn. Er hatte einen tadellosen Geschmack. Und eine scharfe Zunge, die er manchmal gegen mich einsetzte, aber ich habe ihm immer verziehen. Wir schwangen uns gemeinsam in die höchsten Höhen und strauchelten in den tiefsten Tiefen. Irgendwie fanden wir immer wieder zueinander, hielten uns an den Händen und tanzten weiter.“ 

Christopher starb im Kreis von Freunden

Zuletzt allerdings hatte sich das Verhältnis der zwei Geschwister kurzzeitig ein wenig verschlechtert, wie Madonna weiter berichtet: „Die letzten paar Jahre waren nicht einfach. Wir sprachen eine Zeit lang nicht miteinander, aber als mein Bruder krank wurde, fanden wir den Weg zurück zueinander. Ich tat mein Bestes, um ihn so lange wie möglich am Leben zu erhalten. Gegen Ende hatte er so große Schmerzen. Noch einmal hielten wir uns an den Händen, schlossen die Augen und tanzten zusammen. Ich bin froh, dass er nicht mehr leidet. Es wird nie wieder jemanden wie ihn geben. Ich weiß, dass er irgendwo ist und tanzt.“

Christopher Ciccone starb im Kreis seiner Freunde, an seiner Seite war auch sein britischer Ehemann Ray Thacker. Madonna, die mit bürgerlichem Namen Madonna Louise Ciccone heißt, wurde 1958 in Bay City im US-Bundesstaat Michigan als Kind italienischer Einwanderer geboren. Neben ihren zwei verstorbenen Brüdern hat die 66-Jährige noch drei weitere Geschwister, zwei Schwestern und einen weiteren Bruder.  

Anzeige
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Schwuler Masterplan enthüllt

Neuste Thesen aus Russland

Wir sind aufgeflogen! Ein russischer Wissenschaftler und Putin-Freund hat nun erklärt: Die LGBTIQ+-Community plant das Ende der Menschheit.
Kleinkrieg eines Kleingeistes

Regenbögen auf Floridas Straßen

Erneut hat Floridas Gouverneur DeSantis einen Regenbogen-Zebrastreifen überpinseln lassen. Die Aktionen verkommen zum Kleinkrieg eines Kleingeistes.
Streit über queeres Radio

Zu wenig schwul für die Hörer?

Ein Lokalradiosender für LGBTIQ+ in Nordirland ist nicht schwul genug, erklärte jetzt die Aufsichtsbehörde. Die Betreiber vermuten homophobe Motive.
STI-Anstieg in Italien

Massive Zunahme in Bella Italia

Wie in ganz Europa vermeldet jetzt auch Italien einen massiven Anstieg bei Geschlechtskrankheiten, teilweise über 80 %, gerade bei schwulen Männern.
EU-Gleichstellungsstrategie

Heiße Luft in der EU-Kommission?

Die EU hat heute ihre neue LGBTIQ+-Gleichstellungsstrategie 2026-2030 vorgestellt. Nichts Verbindliches und viel heiße Luft – so die queere Kritik.
Debatte über EU-Chatkontrolle

LSVD+ betont Gefahr für Grundrechte

Die geplante EU-Chatkontrolle sieht vor, alle Chats mittels KI mitzulesen, das Ende der Privatsphäre. Vereine wie der LSVD+ warnen eindringlich davor.
Raub der „Queer-Bibel“

Homophober Diebstahl in Luzern

In der Schweiz wurde erneut die einzigartige "Queer-Bibel" gestohlen, ein Manifest, das queere Lebensweisen in den alten Texten hervorhebt und betont.
Kehrtwende in Vietnam?

Rückentwicklung bei LGBTIQ+

Vietnam hat sich in puncto LGBTIQ+ zuletzt stetig weiterentwickelt. Droht jetzt der Rollback? Mindestens sechs große Pride-Events wurden nun abgesagt.
Notlandung wegen LGBTIQ+

Bedrohung durch queere Passagiere?

Skurriler Vorfall: In den USA musste ein Flugzeug letzte Woche notlanden, weil ein Passagier Angst hatte, sich mit „Schwulenkrebs“ anzustecken.