Streit um Polizei in Uniform San Francisco feiert Pride ohne Bürgermeisterin London Breed
Dass die Person im Bürgermeisteramt an der Pride-Parade teilnimmt, hat in San Francisco eigentlich Tradition. Doch Bürgermeisterin London Breed (Demokraten) boykottiert die diesjährige Veranstaltung. Grund ist die anhaltende Debatte rund um uniformierte Polizei auf Pride-Demonstrationen.
Man befürchtete rassistische Vorfälle
2017 entschied Toronto, keine uniformierten Polizeikräfte mehr an der Parade teilnehmen zu lassen. 2020 folgten Vancouver und San Francisco. Die Pride fiel 2020 und 2021 jedoch wegen Corona aus. Jetzt findet also die erste Veranstaltung mit der neuen Regelung statt. Doch die Bürgermeisterin ist damit nicht einverstanden: Sie verurteile das Verbot von Uniformen und nehme nicht an der Pride teil, um alle LGBTI* in Uniform zu unterstützen.
Auch nur ein Vorurteil
Breed erläuterte laut We The People, dass es eine der zentralen Forderungen für eine bessere Polizei sei, dass die Menschen in der Uniform die Gesellschaft stärker repräsentieren sollen. Doch wie könne man mehr LGBTI*- und schwarze Personen in der Polizei fordern und sie gleichzeitig so respektlos behandeln? Auch die San Francisco Police Officer’s Pride Alliance kritisierte das Uniform-Verbot laut PinkNews: Damit bestrafe man queere Polizeimitglieder für das Versagen anderer. Es belaste das ohnehin angespannte Verhältnis zwischen Polizei und Community nur noch weiter und erinnere LGBTI*-Polizeikräfte an die Zeit, in der sie ihre Identität verstecken mussten.