Direkt zum Inhalt
Streit um Crocodile Dundee
Rubrik

Streit um Crocodile Dundee Political Correctness oder notwendige neue Schnittfassung? Paul Hogan hat zur 4K-Fassung eine klare Meinung!

ms - 18.02.2025 - 16:00 Uhr

Die Komödie „Crocodile Dundee – Ein Krokodil zum Küssen“ hat seit vielen Jahren Kultstatus unter zahlreichen Filmfans intus und gehört zu den erfolgreichsten US-Kinoproduktionen der 1980er Jahre mit einem Einspielergebnis von rund 330 Millionen US-Dollar. 

In Australien ist das Werk bis heute der erfolgreichste Film des Landes und löste weltweit eine Begeisterung für die australische Kultur aus. Der Film zog zwei Fortsetzungen nach sich. Nun erscheint der Klassiker mit Paul Hogan in überarbeiteter Version und sorgt für Ärger in Australien. 

Political Correctness oder Viel Lärm um Nichts?

Die neue 4K-restaurierte Version mit dem Titel „Crocodile Dundee: The Encore Cut“ wurde in diesen Tagen publikumswirksam in Sydney der Weltöffentlichkeit vorgestellt, um vielleicht auch eine neue Generation von Filmfreaks für die Story um den Australier Mick „Crocodile“ Dundee zu begeistern, der als „Hinterwäldler“ die amerikanische Journalistin Sue Charlton nach New York begleitet. 

Das Problem für manche Fans: Rund zwei Minuten wurden aus dem Film herausgeschnitten, darunter eine Szene, in der Dundee eine trans* Frau an der Leiste berührt und sagt „Das war ein Kerl, verkleidet als Sheila“, während ein anderer Charakter eine queer-feindliche Beleidigung ausstößt. Zudem enthält die neue Version eine spezielle Anerkennung des Landes und seiner Ureinwohner. Schnell war die Kritik zu hören, der Film unterwerfe sich dem „woken Zeitgeist“.   

Klares Statement von Paul Hogan

Hauptdarsteller und Co-Autor des Films Paul Hogan war bei der Premiere anwesend und äußerte sich positiv über die Änderungen. Gerade die betroffene Szene mit der trans* Frau sei bereits früher bei einigen TV-Ausstrahlungen herausgeschnitten worden, so Hogan. 

Es sei weder damals noch heute darum gegangen, „woke“ zu sein, sondern man habe ihm erklärt: „Dieser Typ ist ein Volksheld auf der ganzen Welt, und er sollte nicht einfach Leute begrapschen“. Hogan zeigte sich davon überzeugt und erklärte jetzt bei der Vorführung in Sydney: „Ja, das stimmt, das sollte er nicht, also nehmt es weg. Er hat es ganz unschuldig gemacht, aus Naivität, aber ohne ist es besser.“ Hogan unterstützte immer wieder die Community und forderte seine Regierung bereits 2017 dazu auf, die gleichgeschlechtliche Ehe einzuführen – diese wurde schlussendlich dann im Januar 2018 eingeführt.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Schwule Muskeln

Worauf legen Gays viel Wert?

Gibt es sowas wie schwule Muskeln? Spielt die sexuelle Orientierung eine Rolle beim Training? Eine neue Studie
Was sein Kurs für LGBTIQ+ bedeutet

Ist Spahn Brückenbauer oder Spalter?

Jens Spahn, CDU-Politiker und ehemaliger Bundesgesundheitsminister, steht kurz davor, neuer Vorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion zu werden
Hass und Diskriminierung

Zukunft in Großbritannien ungewiss

Die britische Konservative Partei plant, die polizeiliche Erfassung sogenannter „Non-Crime Hate Incidents“ (NCHIs) stark einzuschränken.
Offener Krieg gegen LGBTIQ+

Georgien am Abgrund

Die Regierung in Georgien geht immer radikaler und rabiater gegen die Community vor - doch nun formiert sich verstärkt Widerstand.
Späte Versöhnung

Das allererste Schwulengefängnis

In Australien gab es 30 Jahre lang das weltweit erste Gefängnis für Schwule. Nun wurde die Einrichtung als dunkles Kulturerbe des Landes anerkannt.
Die digitale Gefahr

Gefährdungslage für Jugendliche

Corona ist längst vorbei, doch für LGBTIQ+-Jugendliche sind digitale Anfeindungen noch immer Alltag, vor allem auch sexuelle Attacken.
Neue Kritik an der FIFA

Appell von queeren Verbänden

Queere Verbände wollen nun mittels einer Petition die Fußballmeisterschaft 2034 in Saudi-Arabien verhindern und rufen zum Boykott auf.