Direkt zum Inhalt
Stinkefinger für die USA und EU
Rubrik

Stinkefinger für EU und USA Der politische Druck auf Uganda nach dem „Kill the Gays“-Gesetz ist verpufft

ms - 17.01.2025 - 14:00 Uhr

Die Regierung von Uganda hat spätestens seit dem neuen Anti-Homosexuellen-Gesetz im Jahr 2023 klargemacht, wie sie zu Homosexuellen stehen – Schwulen und Lesben droht bei gleichgeschlechtlichen Handlungen die Todesstrafe. Nun zementierte das Parlament ihre homophobe Gesinnung, indem das Land der von Russland geführten BRICS-Allianz beitrat. Ein politischer Stinkefinger gegenüber der USA und der EU. 

Starkes Bündnis homophober Staaten 

BRICS ist ein Wirtschaftsbündnis, dem die Gründungsmitglieder Russland, China, Brasilien und Indien angehören, ihr Vorbild ist die Gruppe der G7-Staaten. Eine weitere enge Zusammenarbeit mit den USA sowie mit der EU scheint Uganda damit längerfristig abzulehnen. Das Parlament reagiert so auf die Sanktionen, die die Vereinigten Staaten von Amerika und die Europäische Union als Reaktion auf das umgangssprachliche „Kill the Gays“-Gesetz des ostafrikanischen Landes verhängt haben. 

„Wenn die USA und die EU Sanktionen verhängen, erwarten sie von allen anderen Ländern, dass sie sich daran halten. Bei Nichteinhaltung drohen Strafen oder weitere Sanktionen. Vor kurzem haben sie damit begonnen, die Vermögenswerte von Ländern in ihrem Hoheitsgebiet ohne UN-Resolutionen einzufrieren, was gegen die internationale Ordnung verstößt. Uganda kann diese Veränderungen nicht einfach nur beobachten, ohne Teil der sich entwickelnden globalen Landschaft zu werden“, so der Staatsminister für auswärtige Angelegenheiten, Henry Okello Oryem. 

Wirtschaftliche Zukunft 

Nach der Unterzeichnung des homophoben Gesetzes von Ugandas Präsident Yoweri Museveni hatte außerdem auch die Weltbank alle Kredite eingefroren. Zudem wurde das Land seitens der USA auch aus dem amerikanisch-afrikanischen Handelspakt ausgeschlossen. Uganda indes betonte erneut die Rechtmäßigkeit des Anti-Homosexuellen-Gesetzes, das 2024 vom Obersten Gerichtshof des Landes noch einmal bestätigt worden war

Ein Bericht von Ende 2024 schätzte den wirtschaftlichen Schaden, der Uganda durch das Anti-Homosexualitäts-Gesetz entsteht, auf bis zu 1,6 Milliarden US-Dollar. Mit dem neuen Bündnis dürfte sich das revidiert haben, noch dazu, wo Uganda inzwischen über eines der größten Goldvorkommen weltweit verfügt.  

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Angegriffen und missbraucht

Schwule Männer in Kamerun

Die Gewalt gegen schwule Männer in Kamerun wird immer dramatischer, warnen jetzt mehrere Verbände. Willkür, Attacken und Morde sind Alltag.
Sorge in Kanada

Trudeau-Nachfolger Mark Carney

Die Community in Kanada ist besorgt: Wie steht Trudeau-Nachfolger Mark Carney als baldiger neuer Premierminister zu LGBTIQ+? Bisher schweigt dieser.
Homo-Heilungen in den USA

Werden Verbote rückabgewickelt?

Der Supreme Court wird sich mit den bestehenden Verboten von Konversionstherapien in den USA befassen: Werden Homo-Heilungen wieder legal?
Absage an Meta

San Francisco Pride ohne IT-Gigant

Donnerschlag in den USA: Eines der größten CSD-Events der Welt, der San Francisco Pride, wirft Meta (Instagram, Facebook) aus dem Programm.
Starke Gegenworte

Kritik von Trumps Nichte Mary

Amerika sei gescheitert, sagte jetzt Mary Trump, die lesbische Nichte des US-Präsidenten - und will trotzdem Mut machen, für Demokratie zu kämpfen.
Rainbow Village beim ESC

Erstmals ein Safe Space für LGBTIQ+

Erstmals soll es beim ESC im Mai in Basel ein Rainbow Village geben, ein gigantischer Safe Space für LGBTIQ+ mit einem vielfältigen Rahmenprogramm.
Grausamer Doppelmord

Künstlerpaar in New York ermordet

Ein grausamer Doppelmord erschüttert derzeit die USA: Ein bekanntes schwules Aktivistenkünstlerpaar wurde offenbar von einem Einbrecher erschlagen.
Neue Niederlage für Davis

Religiöser Wahn vor Gericht

Neue Niederlage für die homophobe Ex-Bezirksbeamtin Kim Davis, die vor 10 Jahren einem schwulen Paar die Hochzeit verwehrte. Das Ziel: Supreme Court!
Vorwurf der Heuchelei

Hitzlsperger kritisiert Beckham

Der schwule Ex-Fußballprofi Thomas Hitzlsperger warf Kollegen wie David Beckham Heuchelei vor, für Geld würden sie ihr LGBTIQ+-Engagement vergessen!