Direkt zum Inhalt
Siegermodell Homo-Ehe?
Rubrik

Siegermodell Homo-Ehe? Einstellung zu Schwulenrechten ist noch immer oft eine Frage des Alters!

ms - 16.06.2023 - 13:00 Uhr

Die gleichgeschlechtliche Ehe ist in vielen Ländern weltweit noch immer ein heißes Eisen – und wird teils ebenso energisch und hartnäckig diskutiert. Bisher können in dreißig Ländern Schwule und Lesben legal heiraten. Damit diese Zahl weiter ansteigt, hat das Pew Research Center in den USA nun weltweit hinterfragt, wie viel Unterstützung Schwule und Lesben bei diesem Vorhaben in der Bevölkerung haben. Welche Faktoren spielen eine Rolle bei der Frage, ob man die homosexuelle Ehe ablehnt oder befürwortet?  

Zustimmung ist auch eine Frage des Alters

Insgesamt wurden dafür Bürger aus 24 Ländern befragt – am höchsten sind die Zustimmungswerte mit 92 Prozent in Schweden, am niedrigsten in Nigeria mit gerade einmal zwei Prozent. Wenig verwunderlich zeigte sich dabei auch, dass die Akzeptanz von gleichgeschlechtlichen Ehen in direktem Zusammenhang mit dem Alter der Befragten steht – jüngere Menschen unter 40 Jahren stehen schwulen und lesbischen Paaren deutlich offener gegenüber als ältere, auch in Ländern, in denen die Rechte von Homosexuellen zuletzt immer wieder stark angegriffen worden sind.

Besonders dramatisch wird dies in Polen sichtbar, wo nur 30 Prozent der Einwohner über 40 Jahren, aber 61 Prozent der jüngeren Polen sich für die Homo-Ehe aussprechen. Ebenso bemerkenswert: Quer durch alle untersuchten Länder hindurch zeigen sich im Durchschnitt Frauen sowie Personen mit guter Bildung auch offener gegenüber Schwulen und Lesben.

Religion bleibt Gift für die Gleichberechtigung

Deutschland befindet sich bei den Zustimmungswerten im oberen Mittelfeld (80%) zusammen mit Kanada, am beliebtesten ist die gleichgeschlechtliche Ehe indes nach Schweden in den Niederlanden, Spanien sowie in Frankreich. Die größte Ablehnung schlägt Homosexuellen dagegen nach Nigeria zudem in Indonesien, Kenia, Südafrika aber auch in Ungarn entgegen. Dabei hält die Studie auch fest, dass die Einstellung gegenüber den gleichen Rechten für Homosexuelle in einem wesentlichen Aspekt mit der Religion zu tun hat – je ausgeprägter diese in einem Land ist, desto mehr Menschen lehnen gleiche Menschenrechte für Schwule und Lesben ab.

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Gewaltspirale in Belarus

Angriffe auf die Community

Die Lage für LGBTIQ+-Menschen in Belarus dramatisiert sich weiter. Nun verurteilen UN und EU die Attacken auf die Community mit deutlichen Worten.
Schwerpunkt Hassverbrechen

Aktionsplan soll Besserung bringen

Österreich erlebt eine Welle von LGBTIQ+-Hassverbrechen, ein neuer Aktionsplan und die Fokussierung auf das Thema im Parlament soll Besserung bringen.
Ehrung für Billie Jean King

Stern am Hollywood Walk of Fame

Billie Jean King bekommt einen Stern am Hollywood Walk of Fame. Die Tennisspielerin war die erste Profisportlerin, die sich als homosexuell outete.
Hassverbrechen in Österreich

Neue Details zu den Misshandlungen

Das Landeskriminalamt Steiermark appelliert an weitere Opfer, sich zu melden: 17 Schwule waren von einem Mob in Österreich schwerst misshandelt worden
Neue Richtlinien bei YouTube

Änderung beim Schutz vor Hassreden

YouTube hat offenbar klammheimlich seine Richtlinien in puncto Hassreden angepasst. Werden queere Menschen künftig vor Hetze jetzt noch geschützt?
Bessere Mpox-Aufklärung

Linke queer fordert Kampagne

Die Linke queer fordert eine bundesweite Aufklärungskampagne für schwule und bisexuelle Männer, damit es nicht erneut zu einer Mpox-Pandemie kommt.
Vandalismus in Berlin

Schmierereien an Gedenktafel

Erneut wurde die Gedenktafel für die homosexuellen Opfer der Nationalsozialisten in Berlin beschmiert. Die Polizei ermittelt gegen Unbekannt.
Höchststand bei Todesstrafen

Homosexuelle unter den Opfern

Die Zahl der dokumentierten Todesstrafen weltweit hat einen neuen Höchststand erreicht, darunter sind auch homosexuelle Opfer.
Kampagne für Akzeptanz

Bundesweiter Aktionsstart

Heute startet bundesweit die erste Kampagne für mehr LGBTIQ+-Akzeptanz. Queer-Beauftragter Sven Lehmann warnt vor religiösen und rechten Extremisten.