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Schwules Whale-Watching

Schwules Whale-Watching Mit einer besonderen Aktion soll in Kanada auf die sexuelle Vielfalt in der Tierwelt aufmerksam gemacht werden

ms - 27.06.2025 - 15:00 Uhr
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Eine besondere Aktion zum Ende des diesjährigen Pride Monats sorgt derzeit in Kanada für Schlagzeilen und begeistert die Community: In Victoria findet erneut das sogenannte Big Gay Whale Watching statt. 

Homosexualität ist natürlich

Wie der Name vermuten lässt, dürfen Interessierte aus der Community und Allys dabei mit Schiffen zur Walbeobachtung vom Clover Point aus in See stechen. Das Besondere: Zum einen sind die Fahrten von Ocean Wise für alle kostenfrei, zum anderen wird während den Touren aktiv Vielfalt zelebriert. Biologen erklären den Gästen, wie vielfältig auch die Natur und die Tierwelt ist – und dass Homosexualität einen ganz natürlichen Teil davon darstellt. 

Pure Heteronormativität sei ein Mythos, der der Realität nicht standhalten könne, auch nicht bei den Orcas, so die technische Leiterin der Walinitiative, Dr. Chloe Robinson: „Orcas sind für ihre tiefen emotionalen Bindungen bekannt. Dabei zeigen die Tiere ein sehr sexuelles und soziales Verhalten zwischen Individuen des gleichen Geschlechts, insbesondere zwischen Männchen. Sie bilden echte Bromanzen und Begegnungen voller Zuneigung und Intimität.“

Dabei ende diese Vielfalt keineswegs bei Schwertwalen, so die lesbische Expertin weiter: „Interaktionen dieser Art gibt es zwischen verschiedenen Arten, wie zum Beispiel dauerhafte Freundschaften zwischen Pottwalen und großen Tümmlern sowie gleichgeschlechtliche Liebesbeziehungen zwischen Buckelwalen – das alles zeigt, dass der Ozean ein wahrer Hort der affektiven Fluidität und der vielfältigen Sexualität ist.“ Inzwischen wurde homosexuelles Verhalten bereits bei rund 1.500 Tierarten wissenschaftlich nachgewiesen. 

Aktion mit landesweiter Signalwirkung

Ähnlich wie beim bereits länger existierenden Big Gay Dog Walk soll mit dem Big Gay Whale Watch sowohl die Wichtigkeit von Umweltschutz wie auch die Sichtbarkeit von sexueller Vielfältigkeit in der Natur vermittelt werden. Am Ende entsteht dabei ein sehr intensives Gemeinschaftsgefühl, wie Robinson bekräftigt: „Es gibt nichts Vergleichbares, als mit rund einhundert Leuten gemeinsam die Wale zu beobachten. Dieses Gefühl der Gemeinschaft ist einfach wunderbar.“ Die Aktion macht darüber hinaus landesweit in Kanada Schlagzeilen und wird auch medial begleitet, um so ein Stück weit zu mehr Toleranz und Akzeptanz gegenüber der Community in ganz Kanada beitragen. 

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