Direkt zum Inhalt
Schwule Blumen

Schwule Blumen Die besondere Bedeutung einiger Blumen für die Gay-Community

ms - 21.06.2024 - 14:00 Uhr
Loading audio player...

Der Botanische Garten in London, Kew-Gardens, hat jetzt zum Pride Monat Juni auf die besondere Bedeutung von Pflanzen für die Gay-Community hingewiesen. Einige Blumen wurden im Laufe der Zeit zu besonderen Symbolen für Schwule und Lesben, andere wiederum vermittelten Eingeweihten besondere Botschaften, die den meisten heterosexuellen Menschen verborgen blieben. 

Veilchen und Stiefmütterchen

Die lilafarbenen Veilchen stehen so bereits seit rund 2.500 Jahren für lesbische Liebe, so das Expertenteam aus London. Eine besondere Vorliebe dafür entwickelte demnach die antike griechische Dichterin Sappho, die eine große Hingabe für Erotik und gleichgeschlechtliche Liebe verspürte und die meiste Zeit ihres Lebens auf der Insel Lesbos verbrachte.

Eine weitere besondere Blume für Schwule und Lesben wurde im 19. Jahrhundert das Stiefmütterchen (Englisch: pansy), das alsbald als Symbol für humanistische und freidenkerische Bewegungen in der Gay-Community zum Einsatz kam, ursprünglich inspiriert durch das französische Wort für Gedanken, pansée. 

Im 20. Jahrhundert als abwertender Begriff für homosexuelle Männer verwendet, wurde „pansy“ ähnlich wie das Wort „schwul“ schlussendlich inzwischen von der Gay-Community vereinnahmt und als Eigendefinition selbstbewusst von neuem wiederentdeckt. Der britische Künstler Paul Harfleet hat es sich so mit seinem „Pansy Project“ zur Aufgabe gemacht, die Orte homophober Übergriffe auf der ganzen Welt mit einem eingepflanzten Stiefmütterchen zu markieren. 

Ein Rosenstamm für den Liebsten

In den 1940er und 50er Jahren gab es dann in den USA eine Phase, die als „Lavendel Angst“ bezeichnet wurde und in der homosexuelle Menschen aufgrund ihrer vermeintlichen kommunistischen Sympathien aus Regierungsämtern verdrängt wurden. Als Reaktion darauf wurde die Farbe Lavendel zu einem Symbol der Selbstbestimmung innerhalb der Gay-Community. 

In den 1960er Jahren in Japan schließlich wurden dann rote Rosen ein besonderes Symbol und Erkennungsmerkmal speziell für schwule Männer. Die Blume fand sich so auch bildlich auf dem allerersten Schwulenmagazin in Asien, dem „Barazoku“ – übersetzt „Der Rosenstamm“. Ein besonderes Wortspiel mit augenzwinkernder Doppeldeutigkeit. 

ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE
ANZEIGE

Auch Interessant

Schlagabtausch im Bundestag

Diskussion um Merz´ Queerpolitik

Der queerpolitische Sprecher der Linken, Maik Brückner, lieferte sich heute mit Bundeskanzler Merz einen Schlagabtausch zu queeren Themen im Bundestag
LGBTIQ+-Rechtslage weltweit

Publikation von Juristenteam

In rund einem Drittel aller Länder weltweit wird Homosexualität bis heute kriminalisiert. Ein neues Fachbuch will nun die konkrete Lage aufzeigen.
Hoffnung in der Ukraine

Schwules Ehepaar anerkannt

Großer Sieg vor Gericht: Erstmals wurde die Ehe zweier schwuler Männer in der Ukraine anerkannt. Ein wichtiger Schritt im Kampf für eine Ehe für alle.
Segnung von Homosexuellen

Neuer Papst bleibt bei Angebot

Der Vatikan hat jetzt klargestellt: Der neue Papst Leo XIV. wird das Angebot für Segnungen von homosexuellen Paaren nicht zurücknehmen.
Treffen mit Merz

LSU und der Bundeskanzler

Die Schwulen und Lesben in der Union haben sich mit Bundeskanzler Merz getroffen. Schwerpunkte waren Hasskriminalität und Regenbogenfamilien.
Aufruf zum Massenmord

Baptisten fordern Tod von Schwulen

Mehrere Baptisten-Prediger haben in den USA jetzt zum Mord an Schwulen aufgerufen. Eine "Kugel in den Hinterkopf" könne hier Probleme lösen.
Schweigen der Regierung

Konversionstherapien in England

Seit 2018 streiten die Briten über ein Konversionstherapie-Verbot, die neue Labour-Regierung wollte dies umsetzen. Ein Jahr später ist nichts passiert