Schottlands neue Wege Kein Verbot von Konversionstherapien im Alleingang ohne Großbritannien
Schottlands Premierminister John Swinney beendet den Streit um ein Verbot von Konversionstherapien im Land – noch im Januar dieses Jahres sah es danach aus, dass das Parlament ähnlich wie beim gescheiterten Vorhaben eines eigenen Selbstbestimmungsgesetzes abermals auf Konfrontationskurs mit der britischen Regierung in London gehen will. Diese Idee scheint nun vom Tisch zu sein.
Hand in Hand mit London
Schottlands Premierminister John Swinney plant Berichten zufolge eine Kehrtwende in Bezug auf die Pläne seiner Vorgängerin Nicola Sturgeon, die 2023 nach einem Streit um das Selbstbestimmungsgesetz zurückgetreten war. Swinney will nun die Politik der britischen Regierung bei den Konversionstherapien unterstützen, wie der britische Herald exklusiv berichtet. Im kommenden Regierungsprogramm soll ein generelles Verbot von Konversionstherapien nicht mehr aufgenommen werden.
Jahrelanger Streit um ein Verbot
Seit über sechs Jahren wird in Großbritannien über ein Verbot von Konversionstherapien debattiert, besonderer Streitpunkt bis heute ist dabei die Frage, ob auch Trans-Personen mit einbezogen werden sollen nun nicht nur Homosexuelle, wie zu Beginn der Planungen noch vorgesehen war.
Kritiker befürchten, dass bei einer Einbeziehung von queeren und Trans-Menschen Ärzte künftig daran gehindert werden würden, den Wunsch einer Transition eines Patienten sachlich und medizinisch zu hinterfragen. Die neue britische Labour-Regierung von Keir Starmer hatte nach ihrem Erdrutschsieg bei den Parlamentswahlen den Plan eines Verbots der unseriösen „Homo-Heilungen“ in die Königsrede aufgenommen. Wie nun ein solch mögliches Verbot für ganz Großbritannien allerdings aussehen könnte, ist indes nach wie vor offen.