Robin Williams - ein Heiliger! Anekdote über Williams rührt zu Tränen
Im Jahr 1996 wurde die Komödie „The Birdcage“ zum Kinosommerhit, in den Hauptrollen Nathan Lane und Robin Williams als schwules Paar und Besitzer eines Gay-Nachtclubs in Miami Beach. Als Williams Sohn im Film die Tochter eines konservativen Senators heiraten will, kommt es zu vielen heiteren Verwicklungen. Der Film ist eine Adaption des berühmten Bühnenstücks „La Cage aux folles“, das bereits 1978 als „Ein Käfig voller Narren“ in Frankreich verfilmt worden war.
Zwangsouting bei Oprah Winfrey?
Um den Film zu bewerben, gingen Williams und Lane auf die typische Promo-Tour durch die US-Talkshows, unter anderem auch zu Oprah Winfrey. Lane, der selbst schwul ist, aber damals noch nicht geoutet war, hatte große Angst vor der TV-Talkshow-Ikone und befürchtete ein erzwungenes Coming-Out vor einem Millionenpublikum, wie er jetzt in einem Interview mit NBC verriet. „Ich war überhaupt nicht darauf vorbereitet“, so Lane, der davon auch Robin Williams berichtete.
„Ich war sicherlich nicht bereit, von Tisch zu Tisch zu gehen und allen zu sagen, dass ich schwul bin. Ich wollte nur darüber reden, dass ich endlich eine große Rolle in einem Film bekommen habe, und ich wollte nicht meine Sexualität zum Thema machen, obwohl das aufgrund der Art des Films und der Figur irgendwie unvermeidlich war.“ Und zu Williams direkt erklärte Lane: „Ich habe solche Angst davor, da rauszugehen und mit Oprah zu reden. Ich bin nicht darauf vorbereitet, im nationalen Fernsehen darüber zu sprechen, dass ich schwul bin. Ich bin nicht bereit.“
Robin Williams war ein Heiliger!
Williams zeigte einmal mehr menschliche Größe und versicherte seinem Freund, er werde ihm helfen. Als Oprah dann tatsächlich die erste Frage mit Hintergedanken stellte, die darauf abzielte, wie es Lane denn nur gelingen könne, so gut in die Rolle zu schlüpfen („Wie kommt es, dass du so gut in diesem Mädchenkram bist?“), lenkte Williams die Talkmasterin ab und veranstaltete eine große Show, bis das Thema wieder vom Tisch war. „Er beschützte mich, weil er ein Heiliger war! Robin war einfach der großartigste Mensch, eine so schöne, sensible Seele und so freundlich und großzügig zu mir“, so Lane im Interview heute.
Ein anderes Bild von Homosexualität
Auf den Film selbst blickt Lane heute mit großer Freude und Stolz – er selbst outete sich offiziell im Jahr 1999. „Der Film war eine Art Vorwegnahme der Homo-Ehe. ´The Birdcage´ hat vielleicht an einigen Käfigen gerüttelt, wenn es darum ging, wie die Menschen Homosexualität sehen“ so Lane, dem schwule Männer bis heute immer wieder erzählen, dass sie erst beim Ansehen der Komödie verstanden hätten, selbst homosexuell zu sein. „Ich glaube, die Leute haben den Film einfach geliebt, weil er lustig ist. Und das ist entwaffnend. So zieht man die Leute an.“ Lane ist seit 2015 mit dem Theaterproduzenten Devlin Elliot verheiratet. Robin Willams selbst beging im August 2014 im Alter von 63 Jahren aufgrund von Depressionen Selbstmord.
