Reue für Homofeindlichkeit Fußballtrainer Abel Braga lästert über pinke Trikots
Der brasilianische Fußball sieht sich erneut mit einem Vorfall von Diskriminierung konfrontiert: Der prominente Trainer Abel Braga, der unlängst zum achten Mal den Traditionsverein Internacional aus Porto Alegre übernommen hat, sorgte bei seiner Vorstellung für Empörung. In einem Gespräch über Trainingskleidung äußerte er abfällige Worte über rosa Trikots, eine Äußerung, die nicht nur beim eigenen Team, sondern auch landesweit für Bestürzung sorgte.
Kontroverse um Trikotfarbe und Diskriminierung
Während seiner ersten Pressekonferenz im neuen Amt schilderte der 73-Jährige ein Gespräch mit dem Sportdirektor Andrés D’Alessandro, bei dem er explizit rosa Trainingsanzüge kritisierte. Dabei verwendete Braga ein deutlich homofeindliches Schimpfwort. Viele Beobachterinnen und Beobachter sahen darin einen Seitenhieb auf den Dauerrivalen Gremio. Beim Lokalrivalen ist es Tradition, im Oktober anlässlich des "Bewusstseinsmonats für Brustkrebs" in pinken Trikots zu spielen, als Zeichen gegen Vorurteile und für Vielfalt.
Die spontane Reaktion von Gremio konnte nicht eindeutiger ausfallen: Mit einer Regenbogenfahne und dem Bekenntnis zu Diversität sowie zur Unterstützung aller Fans, unabhängig von ihrer Farbe oder Identität, positionierte sich der Klub klar gegen Diskriminierung.
Fußball und gesellschaftliche Verantwortung
Der Vorfall reiht sich ein in eine Serie ähnlicher Fälle im brasilianischen Profifußball. Erst in den vergangenen Tagen hatten unter anderem der Verein São Paulo und Nationalspieler Vitor Roque öffentliche Entschuldigungen für homofeindliche Vorfälle abgegeben und betont, dass Homophobie im Fußball keinen Platz haben darf. Internationale Beobachterinnen und Beobachter sehen im brasilianischen Fußball trotz Fortschritten nach wie vor erhebliche Defizite hinsichtlich Akzeptanz und Respekt für die Rechte von queeren Menschen. Die Vereine und Verbände stehen zunehmend unter öffentlichem Erwartungsdruck, klare Kante gegen Ausgrenzung zu zeigen.
Zeichen setzen für Respekt
Abel Braga hat sich mittlerweile in einer öffentlichen Mitteilung entschuldigt und betont, nicht an Geschlechterstereotype zu glauben. Dennoch zeigt der Vorfall, wie wichtig Sensibilisierung und klare Haltung im Sport bleiben. Ob solche Entschuldigungen langfristig zu einem Umdenken führen, bleibt offen. Entscheidend wird sein, wie konsequent Vereine und Ligen in Brasilien und weltweit weiterhin gegen Diskriminierung jeder Art vorgehen, denn der Sport trägt Verantwortung für ein respektvolles Miteinander.