Regenbogenhaus in Berlin Detailfragen und Debatten in der Community könnten Projekt stoppen!
Die neue schwarz-rote Landesregierung in Berlin hat nun bekräftigt, möglichst schnell ein neues Regenbogenhaus in der Hauptstadt umsetzen zu wollen – genaue Pläne sind aber noch unklar, die queer-politischen Sprecher sowohl von CDU wie auch SPD drängen trotzdem auf eine zeitnahe Perspektive, sodass das Projekt auch Einzug in die kommenden Haushaltsverhandlungen finden kann.
Sicherer Platz für die Community
Offen ist auch noch, wie genau ein solches Regenbogenhaus überhaupt aussehen könnte. Ziel sei es, ein „Haus der Begegnung“ zu schaffen. Die CDU-Beauftragte für LGBTI*, Lisa Knack, forderte dazu die Berliner queere Community auf, auch eigene Ideen einzubringen. Derzeit angedacht ist eine Mischung aus Beratungs- und Begegnungszentrum. Matthias Steuckardt, schwuler Bezirksstadtrat der CDU in Tempelhof-Schöneberg, ergänzte dabei, er wünsche sich eine Art von „Community Center“ mit zahlreichen Initiativen, wichtig sei dabei, dass aus dem Regenbogenhaus ein sicherer Platz für die Community werde.
Wer ist beteiligt am Projekt, wer nicht?
Kritik an dem Projekt gibt es allerdings gleich von mehreren Seiten – schon einmal scheiterte ein solches Vorhaben in der Vergangenheit an der Uneinigkeit der Berliner LGBTI*-Community. Noch ist auch unklar, wo konkret überhaupt das Haus entstehen soll. Birgit Bosold vom Schwulen Museum befürchtet dabei „Kannibalisierungseffekte“, so der Tagesspiegel. Immer wieder wird auch anderweitig bereits darüber gestritten, wer wie und in welchem Umfang an dem Haus eigentlich beteiligt sein wird.
Ein „utopisches“ Unterfangen?
Wieder andere Vereine erhoffen sich, direkt in das neue Regenbogenhaus einziehen zu können, darunter die Vereine TransInterQueer (TrIQ) und BiBerlin. Zudem dürfte sich die Suche nach einer Immobilie selbst als schwierig in Berlin herausstellen, klar ist nur, ein Neubau kommt der Stadt wohl zu teuer. Selbst wenn diese Immobilie allerdings dann gefunden wäre, bleibt die Frage offen, welche Vereine und Organisationen mit ins Haus können. Gegenüber dem Tagesspiegel drückte es ein Vertreter des Lesben- und Schwulenverbandes so aus. „Wenn alle queeren Träger einziehen, müssen wir ein Hochhaus bauen. Das ist utopisch.“